Das Veilchen unter dem linken Auge von Thomas Delaney war nicht zu übersehen. Der Däne, der sich bei Werders Sieg in Mainz einen Bruch des Jochbeins und des Orbitabodens zugezogen hatte, kam am Montag mit dem Zug in Bremen an, nachdem er zwei Nächte in der Uniklinik hatte bleiben müssen.
Die Brüche und die damit verbundene Gehirnerschütterung machen einen Einsatz des Mittelfeldspielers bei der Auswärtspartie in Wolfsburg am kommenden Freitag unmöglich.
Hoffnung auf Rückkehr gegen Darmstadt
Geschäftsführer Frank Baumann bestätigte den Ausfall Delaneys am Dienstag, auch wenn er das Wort „wahrscheinlich“ einbaute. „Wir hoffen, dass Thomas gegen Darmstadt wieder dabei ist“, so Baumann weiter.
Der Ausfall des Winterneuzugangs hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Zum einen zeigte Delaney bisher durchgehend starke Leistungen, die er mit dem herrlichen Freistoßtreffer zum 2:0 in Mainz krönte.
Auch Fritz fällt aus
Zum anderen fällt mit Kapitän Clemens Fritz, der sich am vergangenen Wochenende seine fünfte Gelbe Karte, abgeholt hatte, der zweite Spieler im zentralen Mittelfeld aus.
Trainer Alexander Nouri muss also improvisieren. Mit Philipp Bargfrede und Florian Grillitsch kehrten nun gerade zwei Kandidaten für diese Position von ihren Verletzungen ins Mannschaftstraining zurück.
Eggesteins Hoffnungen auf die Startelf
Gerade auf Bargfrede, der bei Werders Serie von fünf Spielen ohne Niederlage Ende des vergangenen Jahres auf dem Platz gestanden hatte, ruhen viele Hoffnungen. Aber ein Einsatz am Freitag kommt wohl zu früh für den 27-Jährigen: „Ich konnte während meiner Ausfallzeit leider nicht so viel an der Kondition arbeiten. Außerdem habe ich ja erst zweimal richtig mit der Mannschaft trainiert.“
Und so wird wohl Maximilian Eggestein in Wolfsburg von Anfang an auflaufen, es wäre sein dritter Bundesligaeinsatz von Beginn an, der erste in der aktuellen Saison.
Lob für Eigengewächs
Das Eigengewächs wurde schon in Mainz kurz nach der Pause für Delaney eingewechselt. Und bei der knappen Heimniederlage gegen den FC Bayern kam er bereits nach 19 Minuten für den verletzten Claudio Pizarro auf den Platz und holte sich nach Abpfiff Lob ab.
„Maxi hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagte Zlatko Junuzovic damals. Der Österreicher ist ebenfalls einer der Profis, die für den Job in der Zentrale kommen, eventuell neben Eggestein.
Moisander hofft auf „vier bis sechs Punkte“
Völlig unabhängig von den Personalien ist man sich bei Werder der Wichtigkeit der Partie am Freitag und des darauf folgenden Heimspiels gegen Darmstadt 98 bewusst. Die drei Punkte in Mainz haben nur einen weiteren Absturz verhindert, da Konkurrent Ingolstadt überraschend bei Eintracht Frankfurt gewonnen hatte.
Innenverteidiger Niklas Moisander: „Vier bis sechs Punkte aus den nächsten beiden Spielen wären gut.“ Und obwohl Philipp Bargfrede wohl nicht dabei sein wird, fiebert er dem Spiel entgegen: „Es ist Duell mit einem Gegner, den wir wieder unten mit reinziehen können.“