Im Rahmen der Jägerprüfung müssen die Aspiranten auch ihr Wissen im Bereich der Wildtierkunde nachweisen. Unser Foto entstand bei der jüngsten Prüfung im April 2016 und zeigt die Prüfer Torsten Wischhusen (links) und Dr. Marla Baumeister (rechts) mit den Prüflingen Carolin Stijns und Benjamin Siewert. Foto: Bosse Im Rahmen der Jägerprüfung müssen die Aspiranten auch ihr Wissen im Bereich der Wildtierkunde nachweisen. Unser Foto entstand bei der jüngsten Prüfung im April 2016 und zeigt die Prüfer Torsten Wischhusen (links) und Dr. Marla Baumeister (rechts) mit den Prüflingen Carolin Stijns und Benjamin Siewert. Foto: Bosse
Steigende Tendenz

Landkreis Osterholz: Großes Interesse am Jagdschein

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Eine Statistik des Deutschen Jagdverbands ergibt: Im Jahr 2016 gab es in der Bundesrepublik so viele Jäger wie nie zuvor. Auch im Landkreis Osterholz registriert die hiesige Jägerschaft immer mehr Bewerber.

Genau 381.821 Deutsche besaßen im Jagdjahr 2015/16 (1. April bis 31. März) einen Jagdschein. Das sind etwa 7.800 Personen mehr als noch 2014/15, ein Anstieg um etwa zwei Prozent.

Deutschlandweit kommt damit auf 213 Einwohner ein Jäger. In Niedersachsen ist durchschnittlich sogar unter 130 Einwohnern ein Waidmann.

Aufnahmestopp in Vorbereitungskursen

Auch die Jägerschaft im Landkreis Osterholz stellt wachsendes Interesse am Erlangen des Jagdscheins fest. Besonders deutlich schlägt sich dieser Trend in den Vorbereitungskursen zur Jägerprüfung nieder:

Nahmen daran im Jahr 2002 noch 13 Aspiranten teil, belegen den aktuell noch bis Ende April laufenden Kurs 30 angehende Jägerinnen und Jäger. „Und wir hatten sogar 40 Interessierte, mussten aber bei 30 Anmeldungen Schluss machen, weil sonst keine vernünftige Betreuung gewährleistet gewesen wäre“, sagt Kreisjägermeister Heiko Ehing.

Faszination für die Natur als Motivation

Und worin mag dieser Trend begründet liegen? Dass sich Teile der Bevölkerung „bewaffnen“ wollten, wie es der Anstieg der Antragszahlen für den so genannten „kleinen Waffenschein“ vermuten lässt, schließt der Kreis­jägermeister definitiv aus. „Die Motivation, die Menschen in unsere Vorbereitungskurse bringt, ist eine ganz andere: die Faszination für die Natur.“

Aktuell zähle die Osterholzer Jägerschaft rund 780 Mitglieder. Jährlich stiege diese Zahl um ein bis zwei Prozent an.

Nicht jeder Jagdscheininhaber ist aktiver Jäger

Die Jagdbehörde im Osterholzer Kreishaus registriert per 31. Januar 728 Jagdscheininhaber im Landkreis, so Sprecher Marco Prietz. Doch nicht alle von ihnen müssen auch zwangsläufig aktive Jäger sein.

„Viele Menschen, die den Jagdschein machen wollen, haben einfach ein großes Interesse an der Natur“, erklärt Heiko Ehing. Nicht selten erlebe er, wie Absolventen ihre Umwelt – den Jagdschein in der Tasche – plötzlich ganz anders wahrnähmen. „Die gehen dann am Wochenende mit ihrer Familie in den Wald und erklären ihren Kindern, welche Vögel da fliegen und um wessen Spuren am Boden es sich handelt.“

Immer mehr Frauen wollen Jägerin werden

Bemerkenswert sei auch, dass sich immer häufiger Frauen für die Prüfung zum Jagdschein anmeldeten. „Das gab es früher kaum, aber heute sind regelmäßig vier bis fünf Damen in den Kursen dabei“, sagt Heiko Ehing.

Der „typische“ Teilnehmer sei zwischen 30 und 40 Jahre alt, in Berufs- und Familienleben fest verankert. „Anders geht das auch kaum“, lacht der Kreisjägermeis­ter.

Straffes Programm bis zum Jagdschein

Denn: „Für diese acht Monate der Vorbereitung kann man seine Familie mehr oder weniger vergessen.“ Nicht umsonst werde die Jägerprüfung auch das „Grüne Abitur“ genannt.

Dienstags und donnerstags werde abends the­oretischer Unterricht erteilt, sonn­abends gehe es zum Waffentraining auf den Schießstand nach Waakhausen und sonntags auf Reviergänge. „Das ist ein richtig straffes Programm“, so Ehing.

Interessierte können sich über die E-Mail-Adresse lehrgang@blattzeit-ohz.de oder auf www.blattzeit-ohz.de informieren.

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