Die Fahrgastzahlen am Neustädter Bahnhof steigen: Nutzten vor sechs Jahren noch rund 250 Menschen am Tag den Bahnhof, sind es heute nach Schätzungen des Verkehrsressorts bereits rund 700 Ein- und Aussteiger täglich.
Ein Grund mehr, die in die Jahre gekommene Anlage zu sanieren und barrierefrei umzubauen. Die Pläne dafür stellten Vertreter des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr sowie der Deutschen Bahn Station und Service AG gestern dem Bauausschuss des Beirats Neustadt vor.
Barrierefreier Ausbau mit Aufzug
Der Bahnsteig wird auf 220 Meter verkürzt. Die Bahnsteigkanten werden im Zuge der Sanierung erhöht, zudem werden Beleuchtung und Entwässerung modernisiert. Zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofs gehören zudem die Installation eines Aufzugs sowie eines Blindenleitsystems.
Das jetzige Bahnsteigdach wird abgerissen, stattdessen soll es Wetterschutzhäuser sowie eine Treppeneinhausung aus bruchsicherem Glas geben. „Am Tunnel wird eine Wand eingezogen, um den Eingang an die Seite zu verlegen. So ist das Gebäude autark“, sagte Projektleiterin Mareen Lebherz von der DB Station und Service AG.
Seiteneingang trennt Haltepunkt vom Gebäude
Dieser Seiteneingang zwischen Weindepot und Bahndamm hat derzeit Priorität, der Durchbruch ist bereits geschaffen. Der Tunnel, der schließlich den Zugang zu den Gleisen bildet, wird laut Projektleiterin schließlich ebenfalls neu und hell gestaltet.
Der Plan der Gebäudeeigentümer, Basem Khan und Oliver Thiedmann, sah neben der Etablierung einer Gastronomie in der Halle auch die Sanierung der Wohnungen vor. „Damit sind wir bereits so gut wie fertig“, so Khan.
Baubeginn erst 2020
In der Halle habe sich jedoch bisher nicht viel getan: Erst wenn das Gebäude von dem eigentlichen Haltepunkt getrennt ist, könne man mit dem potenziellen Betreiber eines Restaurants in die konkreten Planungen einsteigen.
„Es gibt mehrere Interessenten, darunter einen Hauptinteressenten“, so Khan weiter. Der Umbau des Gebäudes werde jedoch grob geschätzt noch rund ein Jahr in Anspruch nehmen.
Der Zeitplan der Bahnhofssanierung sieht dagegen mehr Zeit vor: Die Vorarbeiten sind für Ende 2019 vorgesehen, ein Baubeginn für Anfang 2020. „Wir rechnen mit einer Fertigstellung im Herbst 2020“, so Lebherz weiter. Insgesamt wird die Sanierung seitens der DB drei Millionen Euro kosten.