Sie lassen Sammlerherzen höherschlagen: Bilderserien mit Fußballstars, „Star Wars“-Helden oder niedlichen Tierbabys. Seit über 100 Jahren sind Sammelbilder ein beliebtes Instrument der Verkaufsförderung.
Das wusste auch der „Photoverlag Ernst Krohn“ aus Osterholz-Scharmbeck. Und brachte vor über 80 Jahren eine Serie mit 120 Fotos aus dem Landkreis Osterholz heraus.
Das Bilderalbum haben Rosemarie und Jürgen Heitmann nun wiederentdeckt. Einige Details des Zufallsfundes geben den Worpswedern aber noch Rätsel auf.
Unbekanntes Album aus Nachlass einer Verwandten
Das Album fand das Ehepaar im Nachlass einer Verwandten. Dass es sich um eine Sammelserie namens „Heimatbilder“ handelt, verraten die bedruckten Rückseiten.
Die Serie war demnach „in 20 Serien à 6 Bilder“ erhältlich. Der Herausgeber bietet in seinem Text nicht nur eine Beschreibung des jeweiligen Motivs, sondern ermuntert die Menschen zudem, den lokalen Einzelhandel zu fördern. Die Heitmanns vermuten, dass die Aufnahmen um das Jahr 1930 entstanden sind.
Jürgen und Rosemarie Heitmann sind passionierte Hobbyfotografen. Zwei Monate „fahndeten“ sie nach den Originalschauplätzen und fotografierten sie möglichst aus der gleichen Perpektive.
So entstand eine spannende bildnerische Gegenüberstellung, die auch viel von der Siedlungsgeschichte im Landkreis erzählt. „Wir haben so den Kreis richtig kennengelernt“, lacht Rosemarie Heitmann. Unterwegs kamen sie mit vielen Anwohnern ins Gespräch, die gerne bei der Spurensuche geholfen haben.
Drei Aufnahmen geben Heimatforschern Rätsel auf
Nur drei der 120 Standorte konnten die Heimatforscher nicht ausfindig machen: eine „Heidepartie mit Wochenendehaus in der Heilshorner Heide“, eine „Erdhütte in der Garlstedter Heide“ sowie den „Anfang eines Siedlers in Garlstedt“. Sie hoffen, dass ihnen Kundige aus den jeweiligen Ortsteilen weiterhelfen können.
Offen ist auch die Frage, in welchen Geschäften im Landkreis die Bilderserie überhaupt erhältlich war. „Wir wissen nicht, ob die Bilder gekauft werden mussten oder ob sie vom Laden dazugegeben wurden“, sagt Jürgen Heitmann.
Karten tragen Stempel der Firma „Gläser-Kaffee“
Ungeklärt ist zudem, warum die meisten Karten einen Stempel der Firma „Gläser-Kaffee“ tragen. „Was war das für ein Kaffee?“, fragen sich die Heitmanns.
Die Serie umfasst eine Vielfalt an Motiven. Neben der Kirche in Sankt Jürgen oder dem Worpsweder Hoetger-Ensemble sind auch der Tierpark im Lilienthaler Murkens Hof, die Rosenplantage von Werschenrege sowie die Rautendorfer Schule abgelichtet. Letztere ist übrigens verschwunden, an ihrem Standort steht heute eine Doppelgarage.
Wer Rosemarie und Jürgen Heitmann weiterhelfen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 04792/1876 bei ihnen melden. Besonders dankbar wären sie für Hinweise zu den folgenden drei Aufnahmen: