Graffiti Projekt Kinder Robinsbalje Alten Eichen OKiJA Jugendliche Huchting Adem Hacikerimoglu (hintere Reihe links) und Darja Brakhoff (rechts daneben) von Alten Eichen gestalten mit den Kids der Robinsbalje einen Container auf dem Schulhof. Viele bunte Fische sollen da noch drauf – so der Wunsch der Kinder. Fotos: lod
Angebote in Huchting

Ferien an der Robinsbalje: Aufgeben gilt nicht!

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In den Ferien verschönern Kids der Robinsbalje mit Graffiti den Schulhof, haben Spaß und lernen Geduld. Das Projekt von Alten Eichen steht jedem offen - und viele kommen: Ein bisschen Regen oder Blut schreckt keinen.

Es regnet – und es wirkt nicht, als ob es bald aufhört. Die Jungs und Mädels auf dem Schulhof an der Robinsbalje sehen zwar nicht aus, als ob sie sich davon abhalten ließen – viele setzen nicht einmal ihre Kapuzen auf – aber es hat keinen Zweck: Die Farbe hält nicht. Also Pause.

Unterwasserwelt auf dem Container

Die acht jungen Sprayer, die heute an der Grundschule Robinsbalje unterwegs sind, wollen keinen Vandalismus ausüben. Im Gegenteil: „Wir wollen dass da ein schönerer Container steht, als früher“, sagt Malik G. bestimmt.

Die Unterwasserwelt, die sie am Ende auf den Zubehör-Container sprühen möchten, nimmt Bezug auf ein Schulprojekt, das dieses Jahr an der Grundschule durchgeführt wird.

Ein Anlaufpunkt für alle Kids

Malik und die anderen Kinder zwischen sieben und dreizehn Jahren kommen regelmäßig nachmittags zu den Angeboten von Adem Hacikerimoglu und Darja Brakhoff von Alten Eichen. 

Es ist ein Anlaufpunkt in der Robinsbalje: Nach der Schule wird gemeinsam gemalt, Fußball gespielt, Musik gemacht oder gekocht. „Hier ist es schön mit Darja und Adem“, sagt Osman. Mitmachen bei dem Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist kostenlos – und unverbindlich: Wer dabei sein will, kommt einfach ­vorbei.

Möglich ist die Fortführung des Projektes nur, weil die Sozialbehörde ihr eigenes neues Gesetz zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKiJA) nicht besonders streng ausgelegt wissen möchte. Eigentlich sollen durch die OKiJA „grundsätzlich“ nur noch Projekte für Jugendliche ab zehn Jahren gefördert werden. 

Erzieher bringen eigene Kompetenzen mit

Nun, in den Ferien, steht mit dem Graffiti-Projekt eine größere Aktion auf dem Plan. Über mehrere Tage kommen die Jungs und Mädchen in die Schule, gestalten Hinter- und Vordergrund des neuen Containerbilds und lernen den Umgang mit der Dose.

Manche kennen sich schon ganz gut aus: „Du darfst nicht so nah ran gehen, beim Sprühen“, erklärt Sidar. „Sonst tropft es“, ergänzt Malek F. Er und ein paar andere haben schon vor einem Jahr an einem Graffiti-Projekt teil genommen: Seit Hacikerimoglu als Erzieher dabei ist, gibt es einige Elemente aus der Hip-Hop-Kultur in dem offenen Angebot.

„Man setzt halt alles ein, was man selber so mitbringt an Kompetenzen“, sagt Darja Brakhoff, die als Sportwissenschaflterin vor acht Jahren an der Robinsbalje mit Fußballturnieren begonnen und später eine Art offene Fahrradreparatur eingeführt hat. „Ich bin deshalb froh, dass Adem noch ein paar andere Sachen einbringt, als ich.“

Das Schneiden mit dem Cutter-Messer erfordert viel Vorsicht - und Geduld.

Das Schneiden mit dem Cutter-Messer erfordert viel Vorsicht – und Geduld.

Geduld und Ehrgeiz – ganz von allein

Jetzt, wo es draußen wegen des Regens nicht mehr weitergehen kann, sitzen ein paar Kids in einem Klassenraum der Schule. Mit einem Cuttermesser schneiden sie die Fischschablonen aus, die morgen helfen sollen, eine bunte Unterwasserwelt auf den Container zu bringen – eine frickelige Arbeit.

„Ich schaff das nicht“, sagt der siebenjährige Hasnain frustriert, als er seine ausgeschnittene Schablone mit der viel glatteren von Hacikerimoglu vergleicht. „Dann lern das“, entgegnet der Drittklässler Sidar, „wenn jemand viel geübt hat, dann kann er das auch.“

Blutige Hände? Einfach weitermachen

Von Aufgeben scheint hier ohnehin keiner was zu halten: Maliha hat sich mit dem Cuttermesser leicht an der Hand verletzt. Besonders beeindruckt scheint sie davon nicht.

Wortlos tupft die Viertklässlerin mit einem Taschentuch die Bluttropfen weg, nimmt von Brakhoff ein Pflaster an – und macht sich wieder ans Werk.
Ob bald ein schönerer Container auf dem Schulhof der Robinsbalje stehen wird? Bei so viel Einsatz: Keine Frage.

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