Naturcoach Sigrun Albrecht (r.) unterstützt die Teilnehmer bei den Übungen. Foto: pv
Manchmal scheinen Probleme zu groß, als dass man sie alleine lösen könnte. Eine Situation wirkt festgefahren. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Bei Sigrun Albrecht ist es dann aber der Wald, der in genau solchen Situationen für Klarheit sorgen kann: Die Mediatorin aus Kattenesch verbindet als Naturcoach Unterstützung und Bewegung im Freien.
Abstand von der Belastung nehmen
„Wir begeben uns in Natursettings und verbringen dort zwei bis drei Stunden. Die Teilnehmer erleben dann mit allen Sinnen“, sagt Albrecht und nennt ihr Angebot einen „Achtsamkeitsspaziergang“.
Zunächst nehmen die Teilnehmer – oder Coachies – Abstand von ihrer Belastung, indem sie einen „stummen Übergang“ in den Wald wagen. „Sie sollen ankommen und versuchen, ihre Sorgen auszublenden“, sagt Albrecht.
Jobfragen werden häufig angesprochen
Eine weitere Übung ist der so genannte Mönchsgang, bei dem nacheinander alle fünf Sinne einzeln angesprochen werden. Nach einem Stopp werden die Eindrücke besprochen, es folgt schließlich das eigentliche Coaching.
Ihre Klienten kämpfen mit unterschiedlichen Konfikt- oder Problemlagen, berichtet Albrecht. Häufig seien es aber Entscheidungsthemen, vor allem in Jobfragen. In solchen Situationen sollen die Coachies versuchen, zu spüren, was ihnen gut tun würde und wie ihr Körper reagiert.
Wahrnehmung rückt in den Vordergrund
Bei der so genannten Aufstellung werden die Probleme mit Symbolen sichtbar gemacht. „Das kann zum Beispiel ein Tannenzapfen sein“, erklärt Albrecht. Dinge und Personen, die an dem jeweiligen Problem beteiligt sind, werden dann ebenfalls symbolisch dar- und aufgestellt.
Am Ende geht es an die Lösung. Weitere Übungen sind laut Mediatorin der Hindernis- oder ein Ressourcenweg. Ein weiterer Effekt der Zeit im Wald: Mithilfe der Bewegung sollen Grenzen im Kopf eingerissen und das bewusste Wahrnehmen wieder in den Vordergrund rücken.
Burnout-Prävention oft nachgefragt
Ebenfalls ein häufig angesprochenes Thema für den Naturcoach ist die Burnout-Prävention. „Wir versuchen, bevor es zu spät ist, die Ursachen zu finden und einem Burnout entgegen zu wirken“, sagt Albrecht. Stellen sich im Rahmen eines Coachings weitere Bedarfe heraus, gibt es auch die Möglichkeit, einen ganzen Tag mit Albrecht zu verbringen.
Die Lehrerin an einer Berufsbildenden Schule ist seit 2014 Naturcoach. Bereits seit 2008 ist sie Erlebnispädagogin und Outdoortrainerin. Das Coaching im Freien ist für Einzelpersonen, aber auch für Kleingruppen geeignet – privat oder beruflich.
In der Gruppe und trotzdem für sich
Die Achtsamkeitsspaziergänge finden regelmäßig in Kleingruppen von maximal zehn Personen zum Reinschnuppern statt. „Es ist ein Angebot zum Kennenlernen, keine Gruppentherapie. Jeder arbeitet an seiner individuellen Situation, es gibt eine gewisse Anonymität, und trotzdem ist man in der Gruppe“, erklärt Albrecht das Konzept.
Ihre Coachings bietet die Mediatorin rund um Bremen an, meist in Stuhr und Syke, aber auch in Oldenburg oder Rotenburg, „eben dort, wo der Kunde sich wohl fühlt“. Gemeinsam mit anderen Naturcoaches hat Albrecht zudem 2016 in Syke den Verein „Erlebnisraum MenschNatur“ gegründet.
Die kostenlosen Achtsamkeitsspaziergänge „Sinneswandel“ mit Coaching-Übungen finden beispielsweise am 14. und 20. Mai, jeweils 11 bis 13.30 Uhr, in Stuhr-Fahrenhorst oder Westflügel in Syke statt. Anmelden kann man sich unter der Nummer 0163/848 58 09 oder per Mail an hallo@sigrunalbrecht.de
Infos zum Angebot von Sigrun Albrecht und zum Verein gibt es unter b-e-finden.de und natur-verein.de
