Polizeirevier-Woltmershausen5-720x340 Am Revier in Woltmershausen werden künftig zwei KOPs – einer davon in Vertretung – tätig sein, bis die Personalsituation sich bessert. In Seehausen und Strom fordern die Beiräte nun eine eigene KOP-Stelle. Foto: WR
Seehausen/Strom

Polizeireform: Sicherheit für Bremer Außenbezirke

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Die derzeitige Personalknappheit bei der Bremer Polizei und die „Polizeireform 2.600“ haben auch Auswirkungen auf Bremens Randbereiche. In Seehausen und Strom fordern die Beiräte nun einen eigenen Kontaktpolizisten.

In wenigen Minuten von der Neustadt nach Seehausen oder Strom: Im Fall der Fälle befürchten die Bewohner der beiden Ortsteile, nicht rechtzeitig mit Hilfe von der Polizei rechnen zu können. Zudem vermissen sie die Präsenz eines Kontaktpolizisten vor Ort.

Derk Dreyer, Leiter der neuen „Regionalen Abteilung Mitte/Süd“, stellte gemeinsam mit Bernhard Tegge, stellvertretendem Leiter des Reviers in Woltmershausen, die Auswirkungen der Polizeireform für Seehausen und Strom vor.

Vertretung aus der Neustadt

Demnach wird künftig die Kontaktpolizistin Kirsten Schrader vom Revier in Woltmershausen für Seehausen und Strom zuständig sein. Daneben wird Schrader aber auch andere Aufgaben, etwa  die Schulbetreuung im Stadtteil weiterhin wahrnehmen.

Da sie jedoch derzeit die einzige Kontaktpolizistin im Stadtteil ist, erhält sie Unterstützung aus der Neustadt. Kontaktpolizist Rüdiger Opitz wird vertretungsweise in Woltmershausen einspringen. Er wird jedoch auch weiterhin Aufgaben in seinem Stammrevier wahrnehmen, etwa die Betreuung des Martinshofs.

Nachbesetzung für 2018 geplant

Tegge wird nach eigenen Angaben den Autohandel in Woltmershausen im Auge behalten. „Wir haben eine Durststrecke vor uns und müssen versuchen, uns irgendwie über Wasser zu halten“, so Tegge im Rahmen der gemeinsamen Sitzung der Beiräte Seehausen und Strom.

Zahlreiche Kontaktpolizisten gehen derzeit in den Ruhestand, die Nachbesetzung der vakanten Stellen wird noch mindestens bis 2018 dauern. „Der Senator hat uns über 100 KOPs bis 2019 zugesagt“, so Dreyer.

Beiräte kritisieren Reform

Für die Beiratsmitglieder sind sowohl die Situation als auch die Lösung unbefriedigend, ist doch einer der in der Reform genannten Leitgedanken die „kleinräumige und bürgernahe Arbeit“. „Entscheidende Aufgaben der Polizei sind Prävention und den Bürgern ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Das geht nur mit Präsenz“, sagte Stroms Ortsamtsleiter Wilfried Frerichs.

Dazu gehöre auch, dass die zuständigen Beamten sich im Stadtteil auskennen. „Zwei KOPs reichen für ganz Woltmershausen nicht aus. Wie soll die Sicherheit in Randgebieten gewährleistet werden?“, fragte Gerd Aumund, Ortsamtsleiter in Seehausen.

Streifenwagen immer in der Nähe

Künftig werde man wieder über die KOP-Bürgersprechstunde in den Außenbezirken nachdenken, erklärte Tegge.

Um die Randgebiete innerhalb kurzer Zeit erreichen zu können, soll künftig laut Dreyer und Tegge ein Funkstreifenwagen der Abteilung Mitte/Süd sowohl tagsüber als auch nachts in der Nähe unterwegs sein.

Beiräte fordern eigenen KOP

Der Streifenwagen des Reviers Woltmershausen ist dann an das Revier Neustadt angegliedert (wir berichteten). Über die „Steuerung im Raum“ werden die mit GPS ausgestatteten Fahrzeuge so eingesetzt, dass eine kurze Anfahrt gewährleistet ist, Lücken werden laut Dreyer schnell geschlossen.

„Sollte der Wagen im Bereich Seehausen aber frei sein und eine Einsatzlage es erfordern, wird er selbstverständlich auch in die Neustadt abberufen“, so der Abteilungsleiter weiter.
Die Beiräte forderten den Senator für Inneres einstimmig auf, eine Vollzeit-KOP-Stelle für Seehausen und Strom einzurichten und neu zu besetzen.

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