Beim Vortrag in der VHS geht es um den Einsatz von Chemikalien in der Textilproduktion. Foto: gri Beim Vortrag in der VHS geht es um den Einsatz von Chemikalien in der Textilproduktion. Foto: gri
Lafu-Vortrag

Einsatz von Chemikalien in der Textilproduktion

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Immer wieder sorgt die Textilproduktion für Schlagzeilen, weil gefährliche Chemikalien in den Kleidungsstücken landen. Die Ökotrophologin Alexandra Perschau wird zu diesem Thema einen Vortrag in Delmenhorst halten.

„Wie gefährlich sind Chemikalien in Textilien?“ – Unter dieser Fragestellung hält die Ökotrophologin Alexandra Perschau am kommenden Freitag, 16. Juni, um 18 Uhr, einen Vortrag in der Delmenhorster Volkshochschule. Der Eintritt kostet 9 Euro. Anmeldungen sind unter Telefon 04221/98 18 00 oder per Mail an info@vhs-delmenhorst.de möglich.

Greenpeace hat unter anderem 40 Outdoor-Produkte im Labor untersuchen lassen und auf der weltgrößten Outdoor-Messe ISPO präsentiert: In Jacken, Schuhen oder Rucksäcken steckt viel Chemie. Auch in der Innenraumluft von Outdoor-Läden seien die toxischen Verbindungen, wie PFTs, nachweisbar und schädigten die Gesundheit der dort Beschäftigten.

Schadstoff-Coktail führe zu unkalkulierbarem Gesundheitsrisiko

Auch das Delmenhorster Labor Lafu hat für verschiedene TV-Formate Untersuchungen von Textilien auf schädliche Chemikalien durchgeführt. Laborleiter Gary Zörner kritisiert grundsätzlich den Einsatz von gesundheitsschädlichen Chemikalien in Textilien und insbesondere die Grenzwerte.

Diese berücksichtigen seiner Meinung nach nicht die Kombinationswirkungen von mehreren Schadstoffen, die gleichzeitig in einem Produkt vorkommen können. Dieser Cocktail, der sich auch noch mit zahlreichen weiteren Belastungen kombiniert, könne die Gesundheit unkalkulierbar potenzieren.

So konnten in Kleidung, Textilien und Schuhen unter anderem krebserregendes Formaldehyd, toxische Schwermetalle, Flammschutzmittel und kanzerogene Azo-Farbstoffe nachgewiesen werden. Zörner wird bei dem Vortrag einige seiner Ergebnisse vorstellen und bewerten.

Referentin ist bei Greenpeace-Detox-Kampagne aktiv

Die Referentin Alexandra Perschau ist Ökotrophologin und schrieb im Projekt „Globalisierung in der Speisekammer“ ihre Diplomarbeit am Öko-Institut in Freiburg.  Sie befasst sich seit 2001  mit der Produktion nachhaltiger Baumwolle und dem Konsum ethischer Mode. Beim Pestizid Aktions-Netzwerk koordinierte sie über zehn Jahre die Arbeit zu Anbau und Absatz von Bio-Baumwolle, bei der Aid by Trade Foundation entwickelte sie unter anderem Umweltthemen für den Cotton made in Africa Standard weiter.

Zudem leitete ein Projekt zu lokalen Bio-Pestiziden in Tansania, Sambia und Äthiopien. Seit 2016 ist Alexandra Perschau bei Greenpeace Deutschland. Dort ist sie in der Detox My Fashion-Kampagne aktiv. Perschau beschäftigt sich mit in Deutschland ansässigen Modemarken und Retailer, die sich im Laufe der Greenpeace-Detox-Kampagne verpflichtet haben, ihre Textilproduktion zu entgiften. Sie prüft, ob den Worten auch die entsprechenden Taten folgen.

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