„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran, mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss, mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss“ – Mit 66 Jahren fängt auch für Dr. med. Johann Böhmann, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik am Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) ein neuer Lebensabschnitt an.
Er geht Ende September in den Ruhestand. 33 Jahre wirkte der Mediziner am Delmenhorster Krankenhaus, den Posten des Chefarztes hat er bereits seit 1992 inne. Und das, obwohl er ursprünglich nur zwei Jahre bleiben wollte.
Aus zwei Jahren wurden 33
Sein gut aufgestelltes Haus übergibt Böhmann an Dr. Matthias Viemann. Der 55-Jährige wechselt vom Klinikum Oldenburg nach Delmenhorst. Das hiesige Krankenhaus ist für ihn kein Neuland und auch der bisherige Chef der Kinder- und Jugendklinik ist ihm bekannt, denn von 2012 bis 2014 war Viemann bereits vertretungsweise in der Kardiologischen Ambulanz in Delmenhorst tätig.
„Wir sind auf einer Wellenlänge“, bescheinigt ihm Böhmann. Sein Nachfolger verrät, dass er seit damals aufmerksam verfolgt habe, ob die Stelle des Chefarztes in Delmenhorst frei werde.
Viemann sind drei Oberärzte unterstellt, insgesamt gibt es in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin neun Ärztestellen. Hinzu kommen 18,7 Stellen für das Pflegepersonal.
Der Chef ist zur Mitarbeit aufgefordert
Es werden Heranwachsende mit allen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters – also von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr – behandelt. „In so einem kleinen Krankenhaus ist der Chef zur Mitarbeit gefordert“, betont Böhmann.
Der 55-jährige Wahloldenburger fängt zum 1. Oktober an. Zusammen mit seinem Team will er zukünftig die schwer erkrankten Kinder noch stärker betreuen. Um solch chronisch kranke Patienten kümmert er sich aktuell auch bereits in Oldenburg. Des Weiteren wurde in Delmenhorst eine Kinderschutzgruppe gegründet, die noch stärker auf das familiäre Umfeld der kleinen Patienten schauen soll, auch vor dem Hintergrund von Gewalt gegen Kinder und Vernachlässigung.
Dr. Matthias Viemann freut sich auf seine neue Aufgabe
Böhmann wird seine freie Zeit nutzen, um sich stärker seinen wissenschaftlichen Studien widmen zu können, eine Betätigung, die er bisher eher als Hobby betreiben musste. „Hierbei kam mir die enge Verzahnung mit der Stadt Delmenhorst und dem Krankenhaus zugute. Ich hoffe, dass wird auch zukünftig so bleiben“, sagt Böhmann.
Beide Mediziner eint auch die Liebe zum Sport. Nach seinen Hobbys gefragt, nennt Viemann Schwimmen, Radfahren und Laufen. Deshalb sei im kommenden Jahr auch nicht ausgeschlossen, dass der Triathlon-Sportler als Teil eines Teams beim „24 Stunden-Burginsellauf“ dabei ist. „In diesem Jahr bekommen wir kein Krankenhaus-Team zusammen“, bedauert Böhmann.