Kontaktpolizist Hannes Leefers bietet regelmäßige Sprechstunden im Bürgerbüro im Werder Karree an. Foto: Schlie Kontaktpolizist Hannes Leefers bietet regelmäßige Sprechstunden im Bürgerbüro im Werder Karree an. Foto: Schlie
Habenhausen

Mit dem Kontaktpolizisten in Habenhausen unterwegs

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Auf der täglichen Runde von Kontaktpolizist (KoP) Hannes Leefers liegt neben dem Werder Karree auch die Unterkunft für junge Flüchtlinge in Habenhausen. Dort zeigt er den Bewohnern, dass die Polizei auch für sie da ist.

 

In seinem Revier ist Hannes Leefers immer mit dem Fahrrad unterwegs. Zwischen dem Friedhof Huckelriede und dem Zubringer Arsten sowie der Weser hat er viel zu tun: Neben dem großen Gewerbegebiet befinden sich auch Schulen, Wohngebiete, Senioreneinrichtungen und die Unterkunft für junge unbegleitete Flüchtlinge in der Steinsetzerstraße.

Täglich andere Aufgaben

Leefers ist seit 1974 bei der Polizei und erinnert sich noch daran, wie der Stadtteil früher aussah: „Damals gab es hier nur Feldwege und Wiesen“, schmunzelt er. Heute gäbe es da schon mehr für ihn zu tun: „Ich habe täglich andere Aufgaben, aber das macht es so spannenden“, sagt der 60-Jährige.

Ein Schnack mit den Händlern gehört zur täglichen Runde im Einkaufszentrum. Foto: Schlie

Ein Schnack mit den Händlern gehört zur täglichen Runde im Einkaufszentrum. Foto: Schlie

Feste Runden und Ziele

Zu seinen festen Aufgaben gehören Stippvisiten im Werder Karree und in der Steinsetzerstraße. Im Einkaufszentrum bietet Leefers auch Bürgersprechstunden an, dreht seine Runde bei den Händlern und ist Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten.

„Ich kontrolliere dann auch, dass die Langzeit-Hausverbote eingehalten werden“, so Leefers weiter.

Junge Flüchtlinge besuchen

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich mit der Unterkunft für junge Flüchtlinge sein zweites tägliches Ziel. Dort bespricht er mit der Leiterin Katharina Kähler die aktuelle Lage. In der Unterkunft gibt es Platz für 190 Menschen, dazu kommen weitere Notplätze.

Zu Spitzenzeiten lebten 300 Menschen in dem Gebäude. Heute sind die Zimmer von rund 20 jungen Männern belegt.

Rolle der Polizei erklären

„Es ist gut, die Polizei täglich hier zu haben. So lernen die Jungs, dass Polizisten sie auch schützen und ihnen helfen. Das ist in ihren Heimatländern nämlich nicht immer der Fall. Die Jugendlichen sehen den Menschen und verstehen die Rolle der Polizei in Deutschland“, sagt Kähler.

Im Revier des Oberkommissars liegen jedoch auch zwei Grundschulen sowie zwei weiterführende Schulen. Dort bietet er ebenfalls regelmäßige Sprechstunden an. „Manchmal muss ich auch dort gegen Straftäter vorgehen“, sagt Leefers.

Prävention gehört dazu

Es sei bereist vorgekommen, dass er etwa Schulmeider zu Hause abgeholt habe. Um solche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen, setzt auch Leefers auf Präventionsprojekte an den Schulen – auch wenn er damit manchmal nicht alle erreiche.

„Wenn ich aber ehemalige Straftäter später wieder sehe, freut es mich umso mehr, wenn sie sich geändert haben“, so Leefers.
Bevor er KoP wurde, fuhr Leefers Zivilstreife.

„Da habe ich viele Erfahrungen gesammelt, die mir auch heute noch sehr nützlich sind.“

Dienst um zwei Jahre verlängert

Leefers hat, wie viele seiner Kollegen, im Mai seinen Dienst um zwei Jahre verlängert und half nun im Huchtinger Revier aus. Er ist seit 1999 KoP in Habenhausen: „Diese Arbeit war damals etwas ganz neues und ich wollte sie unbedingt machen, am liebsten in Kattenturm oder Habenhausen – und das hat dann ja auch geklappt. Dieser Beruf ist genau das, was ich möchte: KoP sein.“

 

In Bremen sind derzeit 88 KoP-Stellen besetzt – 15 davon im Bremer Süden. Im Rahmen der Polizeireform sollen in den kommenden Jahren auch die vakanten Stellen der KoPs neu besetzt werden: Von insgesamt 100 Stellen ist die Rede.

Jeder KoP hat sein Revier. Dort ist er Ansprechpartner für Bürger und Bindeglied zur Wache. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Prävention: KoPs besuchen Schulen, junge Ersttäter und Kindertagesstätten, klären aber auch in Senioreneinrichtungen und auf der Straße über den Schutz vor Straftaten auf. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Amtshilfe.

Im vergangenen Jahr gingen im Bremer Süden zwei KoPs in den Ruhestand, kürzlich ein weiterer in Woltmershausen. Im Herbst dieses Jahres wird zudem ein Kollege in der Neustadt sein Revier gegen den verdienten Ruhestand tauschen. 2018 sind zwei weitere am selben Revier an der Reihe.

Bis alle KoP-Stellen regulär nachbesetzt werden können, helfen die Reviere im Süden sich gegenseitig aus. Nur wenige Kollegen verlängern ihren Dienst um weitere zwei Jahre.

 

Teil 1 der Reihe “Durchs Revier mit …” führte durch die Neustadt.

Teil 2 der Reihe “Durchs Revier mit …” führte nach Kattenturm.

Teil 3 der Reihe „Durchs Revier mit …“ führte nach Woltmershausen.

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