Werder-Keeper Jiri Pavlenka hatte bei seiner Heimpremiere gegen den FC Bayern alle Hände voll zu tun. Foto: Nordphoto
Erstes Heimspiel

0:2: Werder tapfer, aber letztlich chancenlos

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Tapfer gekämpft, am Ende dann aber doch ohne Chance gegen den FC Bayern München: Der SV Werder verliert auch das zweite Spiel der jungen Bundesligasaison und wartet auch immer noch auf das erste Tor.

Als der FC Bayern nach 90 Minuten den 2:0-Sieg im Weserstadion feierte, jubelten auch die meisten der Werder-Fans: Ihre Lieblinge hatten gegen den Rekordmeister eine engagierte Leistung gezeigt, waren letztendlich aber chancenlos gegen den Titelverteidiger. Ein Doppelpack von Torjäger Robert Lewandowski in der zweiten Hälfte entschied das Spiel.

Trainer Alexander Nouri hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Hoffenheim nur eine Änderung vorgenommen. Statt Florian Kainz spielte Jérôme Gondorf im 1.800 Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte auf einer der beiden Halbpositionen im Mittelfeld.

Werder verteidigt sehr tief stehend

Eine etwas defensivere, kampfstärkerere Variante also – und so sah auch Werders Plan gegen den Rekordmeister aus. Sehr kompakt, aber auch sehr tief stehen und die Angriffe der Gäste abwarten.

Die beiden Außen Theo Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson ließen sich zurück auf Höhe der Dreierkette fallen. Gondorf, Thomas Delaney, der gestern Zlatko Junuzovic als Kapitän vertrat, und Maximilian Eggestein verteidigten ebenfalls sehr tiefstehend.

Doppelbewachung für Ribery und Robben

Das klappte größtenteils sehr gut, so dass die Bayern zwar viel Ballbesitz, aber nur wenige Abschlüsse hatten, ging aber auch zu Lasten von Werders Offensivbemühungen. Bei Ballgewinn waren die Angreifer Fin Bartels und Max Kruse oft alleine auf weiter Flur. Die Mittelfeldspieler rückten zu zögerlich oder gar nicht auf.

Den Gästen fiel gegen Werders intensive und sehr aufmerksame Abwehrarbeit herzlich wenig ein. Franck Ribery und Arjen Robben konnten auf den Flügeln durch herausrückende Innenverteidiger fast immer gedoppelt werden.

Werder etwas mutiger, aber ohne Chancen

Und kam doch mal eine Flanke in den Strafraum, räumte Lamine Sané nahezu alles mit dem Kopf ab. Auch Torwart Jiri Pavlenka machte nach ein, zwei kleinen Wacklern in der Anfangsphase einen immer sicherern Eindruck.

Bestätigt durch die disziplinierte Defensive wurde Werder mit zunehmender Spieldauer auch etwas mutiger, konnte aber keine zwingenden Situationen herausspielen.

Coman bereitet die Bayern-Führung vor

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti sah sich das Treiben seiner Stars eine gute Stunde an, brachte dann in der 64. Minute Kingsley Coman für den enttäuschenden Robben. Der junge Franzose war dannacht Minuten maßgeblich an der Entstehung des Führungstreffers für die Bayern beteiligt.

Weil Augustinsson aus der Kette herausgerückt war, musste Delaney nach einem langen Ball von Arturo Vidal in den Zweikampf mit Coman und ließ sich prompt ausspielen. In der Mitte hatte Sané das erste Mal Robert Lewandowski aus den Augen verloren, der Torjäger beförderte den Ball kunstvoll mit der Hacke über die Line.

Als der Pole drei Minuten später nach einem Sololauf durch die Beine von Bauer und Pavlenka seinen zweiten Treffer erzielte, war die Partie endgültig gelaufen.

Höhepunkte:

7. Minute: Verwirrung im Werder-Strafraum nach einer Ecke, nachdem Pavlenka zu kurz klärt. Tolisso hämmert den Ball aus acht Metern an die Latte.
29.: Nach einer Freistoßflanke in den Strafraum kommt der Ball zu Delaney, dessen Schuss aus sieben Metern von Hummels geblockt wird. Der Nachschuss von Augustinsson wird von Tolisso abgewehrt.
38.: Flanke von Ribery von der linken Seite. In der Mitte köpft Robben nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
72.: 0:1 – Vidal spielt steil auf Coman, der Delaney aussteigen lässt und auf Lewandowski passt, der den Ball per Hacke ins Tor rutschen lässt.
75.: 0:2 – Doppelschlag der Bayern. Lewandwoski kann sich vor dem Strafraum durchsetzen. Sein Schuss aus 16 Metern schlägt zentral im Werder-Tor ein.

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