Zum Anzetteln, Aufbrechen, Anpacken rufen die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und die Citykirchenarbeit Delmenhorst die Bürgerinnen und Bürger von Delmenhorst, aber auch in der Region seit dem „Delmenhorster Autofrühling“ mit ihrer „Thesen-Tür“ auf.
Damals kam die schwere Holztür – als Sinnbild für die Kirchentür in Wittenberg, an der Martin Luther vor 500 Jahren seine Thesen anschlug – erstmals zum Einsatz. Es folgten weitere öffentliche Auftritte etwa beim „Erdbeer- und Spargelfest“ oder bei dem Gemeindefest von St. Johannes.
Am kommenden Mittwoch, 9. August, können die Besucher des Delmenhorster Wochenmarktes wieder ihre Thesen an der Tür anbringen. Sie wird vor der Commerzbank aufgebaut.
„Thesen-Tür“ als Hingucker
Die Aktion endet am Sonntag, 13. August, ab 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Burginsel. Auch dort können Interessenten aller Konfessionen ein letztes Mal ihre Wünsche und Anregungen im Zusammenhang mit Glaube und Kirche an der Holztür anbringen. Auch Kritik ist erlaubt, wenn sie konstruktiv ist. Später wollen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft alle Anregungen sichten, auswerten und nach Möglichkeit umsetzen.
Gospelchor und Posaunenmusik
Neben der „Luther-Tür“ kommen am 13. August zwei weitere „Leih-Türen“ zum Einsatz, an denen die bisherige Ausbeute an Thesen angebracht wird. Während einige der neuzeitlichen Reformatoren sich von der Kirche lebensnahe Angebote wünschen, die nicht am Schreibtisch ausgedacht wurden, mehr offene Kirchen oder ein gemeinsames katholisches und evangelischen Abendmahl wünschen, forderten andere Personen mehr mutige Christen, die füreinander und miteinander Verantwortung übernehmen oder moderne Lieder im Gottesdienst. Auf anderen Zetteln wurde der Wunsch nach einer Päpstin laut oder nach mehr Kindergartenplätzen.
Öffentliche Probe für Gospelsänger
„Die Aktion war eine gute Möglichkeit, um mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen“, berichtet Johannes Mitternacht, Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.
Wer wissen will, wie vielfältig die Thesen sind oder eigene Ideen an der Tür anbringen möchte, sollte am 13. August, um 11 Uhr auf der Burginsel vorbeischauen. Ein ökumenischer Gottesdienst greift die Aktion auf. Ihn leiten die freikirchliche Rednerin Johanna Klöpper und die Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk aus Oldenburg.
Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst zum Thema 500 Jahre Reformation von einem Gospelchor unter der Leitung vom Chris Lass und Band sowie den Posaunenchören aus Delmenhorst unter der Leitung von Holger Heinrich. Es ist gewünscht, dass die Besucher der Veranstaltung nach dem Gottesdienst und dem Konzert miteinander ins Gespräch kommen. Hierfür darf gerne ein Picknick mitgebracht werden. Interessenten können auch im Chor mitsingen. Chris Lass probt am Dienstag, 8. August, von 19.30 bis 21.30 Uhr in der Erlöserkirche an der Onckenstraße 20.