„Das sah hier echt nicht schön aus“, denkt Martina de Wolff zurück. Um kurz darauf zu strahlen: „Und jetzt ist das einfach nur toll!“
Während der Duft von Farbnebel in der Luft liegt, steht Pennigbüttels Ortsvorsteherin in der Unterführung Nach Wiste. Wenige Meter entfernt ist der Düsseldorfer Andi Ponto damit beschäftigt, seiner Sprühdose ein paar fast fotorealistisch wirkende Büsche zu entlocken.
Motive aus Pennigbüttel und Wiste
De Wolff hatte den 32-jährigen Graffiti-Künstler engagiert, um die einst trostlos grauen Wände mit Wister und Pennigbütteler Motiven zu verzieren. Zu sehen sind bereits der Aussichtsturm, besser bekannt als „Himmelstreppe“, und das älteste Haus von Wiste. „Der Besitzer hat sich richtig gefraut, als ich ihn gefragt hab‘, ob wir sein Haus als Motiv verwenden dürfen“, berichtet die Ortsvorsteherin.
Die Aktion steht unter der Patenschaft der Landjugend Pennigbüttel. Vor einigen Tagen schon hatte sie gemeinsam mit der Feuerwehr die Wände der Unterführung weiß grundiert.
Kreativität kommt spontan beim Sprühen
„Ich habe dann vorab die gewünschten Motive erhalten, so dass ich mir schon ein paar Gedanken machen konnte“, erklärt Künstler Andi Ponto und zeigt auf eine noch kahle Fläche: „Dahin kommt gleich noch die Grundschule Pennigbüttel.“
Das Finetuning, was beispielsweise Schattierungen angehe, lasse sich nicht vorab planen. „Da werde ich kreativ, wenn ich vor der Wand stehe.“
Schmuckstück für den Dorfwettbewerb
Deren Höhe von rund fünf Metern sei keine besondere Herausforderung. „Wir machen sowas deutschlandweit, da hatten wir auch schon 20 Meter hohe Objekte“, so Ponto.
Zeitlich hätte die Verschönerungsaktion nicht günstiger liegen können. Am Montag, 21. August, stellt sich Pennigbüttel erneut der Jury im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Bei deren letzter Bereisung sei sie gefragt worden, wie man gedenke, die Ortsteile Pennigbüttel und Wiste besser zu verbinden, erinnert sich Martina de Wolff – und blickt zufrieden auf die neue, farbenfrohe Unterführung.