Jahrzehnte lang war der Stern ein Unfallschwerpunkt. Die Reduzierung auf einen Fahrstreifen im Kreisverkehr und breitere Sicherheitsflächen zwischen Radweg und Fahrbahn sollten für mehr Überblick und so für ein besseres Miteinander von Fußgängern, Radfahrern, Autos und Straßenbahnen sorgen.
„Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv“, sagt Jens Tittmann, Sprecher von Verkehrssenator Joachim Lohse. „Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer kommen offenbar besser miteinander klar.“
Besserer Schutz für Radfahrer
Dennoch sei es zu früh für ein endgültiges Urteil. „Wir sind noch in der Einpendelphase. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen und fahren deshalb vorsichtig“, begründet er.
Besonders Radfahrer sollten durch den verbreiterten Sicherheitsstreifen besser geschützt werden.
„Das Auseinanderziehen ist auf jeden Fall positiv“, urteilt Albrecht Genzel, Verkehrsreferent des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und stellt eine deutliche Verbesserung fest.
„Die Markierung endet im Nichts“
Dennoch hat der ADFC Nachbesserungsbedarf festgestellt und auch schon gegenüber der Behörde kund getan.
Dazu zählen hohe Bordsteine an den Verkehrsinseln, die für Radfahrer leicht zur Sturzfalle werden können.
Nicht akzeptabel sei die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr in die Hermann-Böse-Straße. „Die Markierung endet im Nichts. Für unerfahrene Radfahrer ist unklar wie sie fahren sollen“, erklärt er.
Ausführungs- und Planungsfehler
Die Führung in die Hermann-Böse-Straße steht auch beim Verkehrsressort ganz oben auf der Liste der notwendigen Verbesserungen.
„Wir werden noch eine ganze Menge verändern“, kündigt Tittmann an.
Dazu zählten auch die teilweise sehr hoch gepflasterten Bordsteine. Zunächst müsse aber die Endabnahme der Baustelle erfolgen.
Schließlich gelte es zwischen Ausführungsfehlern und Planungsfehlern zu unterscheiden. „Die gröbsten Sachen werden bis zum Jahresende erledigt“, verspricht er.
„Es wird immer eine Notlösung bleiben“
„Wir werden uns wahrscheinlich noch in 20 Jahren über den Stern unterhalten“, befürchtet demgegenüber Nils Linge, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) Weser-Ems.
Das Problem sei das Aufeinandertreffen von drei unterschiedlichen Parteien (Auto, Fahrrad, Straßenbahn) in einem Kreisverkehr und das bleibe bestehen.
Nur durch Über- und Unterführungen könne man den grundsätzlichen Fehler beheben. Doch das sei einfach zu teuer und technisch auch kaum zu realisieren.
„Egal was man macht, es wird immer eine Notlösung bleiben“, bedauert Linge.