Bei der Verabschiedung seines Vorgängers, Thomas Breidenbach, hatte der neue JHD-Geschäftsführer Ralf Delker noch gut lachen. Foto: Konczak. Bei der Verabschiedung seines Vorgängers, Thomas Breidenbach, hatte der neue JHD-Geschäftsführer Ralf Delker noch gut lachen. Foto: Konczak.
Stadtrat Delmenhorst

Krankenhausgeschäftsführer kritisiert Pflegekosten

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Bei der ersten Sitzung des Delmenhorster Stadtrates nach der Sommerpause am Dienstag ging es hoch her. Vor allem einige Äußerungen von Ralf Delker verunsicherten die Politik.

Grund dafür war eine Pressemitteilung von Ralf Delker, Geschäftsführer des Josef-Hospital Delmenhorst von Montag, in der er davon sprach, dass sich das JHD in einer „angespannten wirtschaftlichen Situation befindet und das sich neue strukturelle Probleme ergeben hätten“. Der 55-Jährige präzisierte auf Nachfrage einiger Ratsmitglieder, dass nicht das Krankenhaus selber sondern einige der Tochtergesellschaften die Probleme verursacht hätten. Mehr könne er momentan jedoch nicht dazu sagen.

Wiederholt sprach Delker von dem Krankenhausneubau als Vorzeigeprojekt und kündigte regelmäßige Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit an, bei denen sich die Bürger über die Fortschritte auf der Baustelle informieren könnten.

JHD-Geschäftsführer stellt sich vor

Hellhörig wurden die Ratsmitglieder, aber auch die Bürgermeisterin Antje Beilemann als der JHD-Geschäftsführer davon sprach, dass er unzufrieden mit der momentanen Bettenbelegung sei und es im pflegerischen Bereich zu viele Mitarbeiter gebe. Über das weitere Vorgehen müsste nun in einer Aufsichtsratssitzung und einer Gesellschafterversammlung entschieden werden.

„Insgesamt hat das Krankenhaus 1.000 Mitarbeiter. Das sind an einigen Stellen zu viele, in anderen Bereiche fehlen Kräfte“, betonte Delker. Es mache ihn wütend, dass in einem reichen Land wie Deutschland nicht mehr Geld für Pflege ausgegeben werde. Aber er müsse wirtschaftlich arbeiten. „Keiner unserer Mitbewerber hat so viele Pflegekräfte wie das JHD“, so Delker. Darüber hinaus müsse sich die Klinikleitung aber auch das Führungspersonal sowie die Chefärzte dafür stark machen, das in der Vergangenheit verlorengegangene Vertrauen in das Krankenhaus zurückzugewinnen.

Mehr Pflegekräfte als die Mitbewerber

Im Rahmen der Einwohnerfragestunde klagte der 26-jährige schwerbehinderte Florian Bremer über eine fehlende Barrierefreiheit in einigen Teilen der Stadt. Hierbei nannte er unter anderem den ZOB, viele Eingänge zu Geschäften in der Innenstadt und den Kaufland-Neubau, bei dessen Parkplatzgestaltung die Behindertenparkplätze ersatzlos gestrichen worden seien. Oberbürgermeister Axel Jahnz versprach ihm, dem nachzugehen und Gespräche mit der Citymanagerin Nicole Halves-Volmer aber auch mit den Gewerbetreibenden im Stadtgebiet zu führen.

Ebenfalls im Rahmen der Einwohnerfragestunde kritisierte ein Anwohner das Vorgehen der Verwaltung „An der Schaftrift“. Dort sei ein Bagger in der vergangenen Woche angerückt, um Bodenerkundungen vorzunehmen. Wenn den Bagger nicht ein technischer Deffekt gestoppt hätte, wäre das Moor und das Biotop dabei möglicherweise zerstört worden. Die Stadtbaurätin Bianca Urban betonte, dass es sich bei den Bodenerkundungen um einen ganz normalgen Vorgang im Zuge einer möglichen Erschließung des Baugebietes handeln würde und das der Vorgang mit der Unteren Naturschutzbehörde worden abgestimmt sei.

Winterbeleuchtung birgt Diskussionsstoff

Bei den Ratsmitgliedern herrschte vor allem beim Thema „Winterbeleuchtung“ in der Innenstadt Gesprächsbedarf. Uwe Dähne (UAD) wollte wissen, wie hoch die laufenden Betriebskosten sind. „Die liegen bei 15.000 bis maximal 16.000 Euro“, antwortete Axel Langnau, Geschäftsführer der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Axel Jahnz lobte, dass die Ratsmitglieder 200.000 für die Anschafftung der Beleuchtung genehmigt hätten und Marianne Huismann von Bündnis 90/Die Grünen würdigte die Einsparung von Energie um 80 Prozent.

Die AfD kritisierte das Design der Winterbeleuchtung, es fehle an weihnachtlichen Motiven. „Wir müssen christliche Symbole nicht unbedingt in einer winterlichen Beleuchtung suchen“, riet Dr. Enno Konukiewitz. Murat Kalmis (FDP) rief dazu auf, die neue Winterbeleuchtung als positives Signal für die Innenstadt zu sehen.

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