Seit drei Wochen ist Anna Leu zurück in Deutschland, in ihrer Heimat Hambergen. Doch wenn sie an das vergangene Jahr zurückdenkt, leuchten ihre Augen.
Die 19-Jährige verbrachte im Anschluss an das Abitur einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Südafrika. An der „Nobuto Primary School“ in der Nähe von Berlin, einem kleinen Dorf im Eastern Cape, kümmerte sie sich unter anderem als Sporttrainerin um die rund 170 Schüler.
Dabei musste sie auch mitansehen, wie sich tagtäglich Kinder verletzten, wenn sie sich auf den Schotterplätzen Schürfwunden zuzogen. Um dort Abhilfe zu schaffen und gleichzeitig für die Zeit nach ihrer Abreise etwas Bleibendes zu hinterlassen, kam Anna Leu die Idee, für die Schüler einen Hartplatz bauen zu lassen.
Leser spenden für den Sportplatzbau
Um die benötigten rund 3.000 Euro zusammen zu bekommen, wandte sie sich im Mai mit einem Spendenaufruf an unsere Zeitung. Und wie sich zeigen sollte: Auf die Leser von HAMME REPORT und WÜMME REPORT ist Verlass.
„Direkt nach dem Aufruf gingen insgesamt etwa 2.000 Euro ein. Das war toll“, schickt die Hambergerin einen Dank an alle Unterstützer. Somit konnte das Sportplatz-Projekt in Südafrika verwirklicht werden. „Anstatt den Boden mit Platten auszulegen, wurde mir vor Ort empfohlen, ihn aus Beton gießen zu lassen, weil man so jeglichen Diebstahl ausschließen könne“, berichtet die 19-Jährige.
Noch kurz vor ihrer Abreise wurde der Hartplatz angefertigt. „Die Schüler haben am Rand getanzt und sich wahnsinnig gefreut“, sagt Anna Leu. Auch jetzt stehe sie noch via WhatsApp in Kontakt zu den Lehrern der „Nobuto Primary School“ und habe jüngst die Bestätigung erhalten, mit welcher Freude der neue Sportplatz von den Schülern angenommen werde.
Schüler sahen erstmals im Leben einen Strand
Da die Spendensumme die Baukosten letztlich sogar leicht überstieg, nutzte die 19-Jährige den Überschuss, um mit den Südafrikanern unter anderem Ausflüge zu unternehmen. „Viele von ihnen waren noch nie zuvor in ihrem Leben an einem Strand“, beschreibt sie die glücklichen Gesichter der Jüngsten.
In wenigen Wochen nimmt Anna Leu ein Architektur-Studium in Wismar auf. Dennoch ist sie überzeugt: „Irgendwann will ich zurück nach Südafrika.“