Das Bühnenbild von „Josef und Maria“ verbreitet alles andere als Weihnachtsstimmug. Ungemütlich wirkt es, mit lieblos weggeräumter Deko, davor trostlose Spinde. Die Handlung spielt am Heiligabend in einem Kaufhaus, nachdem die Kunden gegangen sind.
Es taucht eine teuer, aber altmodisch angezogene Dame (Jutta Speidel) auf, die sich umzieht. Sie legt die äußere Hülle ab, Maria kommt zum Vorschein, Maria, die Aushilfsputzfrau. Gesellschaft bekommt sie nur in Form von Josef (August Schmölzer), der zum Wachdienst gehört.
Das Paar beginnt zögerlich ein Gespräch, anfangs allerdings eher in Form von zwei getrennt geführten Monologen. Anstatt miteinander zu reden, erzählen sie in den leeren Raum hinein von ihren Nöten und Wünschen, verpassten Chancen und kurzen Glücksmomente. Als Zuschauer ist es anstrengend einen roten Faden zu erkennen und auch die antiquierte Sprache wirkt sehr holprig. Uraufgeführt wurde das Stück 1980 im Wiener Volkstheater. Aber es wird nicht deutlich in welchem Jahrzehnt (nach dem zweiten Weltkrieg) es spielt.
Josef doziert über sein kommunistisches Freidenkertum, seine antifaschistische Biografie und schwärmt von der kurzen Zeit als Schauspieler. Maria klagt über die böse Schwiegertochter, den untätigen Sohn und auch sie schwärmt von ihrer kurzen Karriere beim Variete, die durch „Männerbekanntschaften“ und eine Schwangerschaft endete.
Die spröde Sprache lässt wenig Sympathie für die Figuren zu. Beide Charaktere schaffen es kaum, Mitleid zu erregen. Ihre permanente Anklage gegen unbekannte Dritte und das Beklagen des eigenen unbefriedigenden Lebens hinterlässt im Zuge der Inszenierung einen faden Beigeschmack. Die Geduld der Zuschauer wird recht lange auf die Probe gestellt. Und letztlich möchte man nur eines: Aufstehen und rufen, dann ändere doch etwas im Leben.