Was hat die Ausschreitungen zwischen Ultras und Hooligans am Samstag im Steintor ausgelöst? „Wir wissen es nicht. Eigentlich war alles wie immer“, erklärte Rainer Zottmann, Leiter der Direktion Einsatz der Bremer Polizei.
So wie nach jedem zweiten Wochenende sei eine große Bremer Ultra-Gruppe nach dem Spiel ins Viertel gezogen.
Die Polizei begleitet diesen Fußmarsch wenn – wie gegen Mainz der Fall – keine Erkenntnisse auf eine besondere Sicherheitslage vorliegen, stets mit nur wenigen Beamten.
Konflikt: Links gegen Rechts
Auf Höhe des Rewe-Supermarkts am Ziegenmarkt löst sich der Ultra-Zug normalerweise auf. Die Teilnehmer kehren in die umliegenden Kneipen ein, gehen eine Kleinigkeit essen oder schlichtweg nach Hause.
Wie aus dem Nichts hätten sich aber plötzlich etliche Ultras vermummt, die Schänke und die dortigen Besucher angegriffen, erklärt Zottmann.
Offenbar zu großen Teilen Hooligans. Es sei ein Konflikt Links gegen Rechts gewesen, da ist sich die Polizei sicher.
Was den Vorfall aber von anderen gewalttätigen Aktionen rund um Bundesligaspiele abhebt ist die Tatsache, dass hier überhaupt keine Anhänger des gegnerischen Vereins beteiligt waren.
Änderung der Ultra-Marschstrecke
„Es war eine Auseinandersetzung innerhalb der eigenen Fanszene“, bestätigt der Bremer Polizeipräsident Lutz Müller, und fürchtet nun eine ständig angespannte Lage bei Heimspielen.
Erste Maßnahme der Polizei, um solche Exzesse zu unterbinden, ist eine Änderung der Ultra-Marschstrecke nach dem Spiel.
Gemeinsam mit der Fangruppe soll heute schon für das Pokalspiel am Abend gegen Freiburg eine andere Route vereinbart werden. Außerdem kommen doppelt so viele Kräfte wie gegen Mainz zum Einsatz.
Unabhängig davon versuchen eine Ermittlungsgruppe, der Staatsschutz und szenekundige Beamte die Schlägerei aufzuklären. Dafür verteilten Polizisten gestern im Viertel Handzettel, in der Hoffnung weitere Informationen zu erhalten.