wesernetz, die Netzgesellschaft von swb ist verantwortlich für die Versorgungsnetze für Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme: Im Netzleitcenter in Woltmershausen steuern und kontrollieren die Mitarbeiter mehr als 16.000 Kilometer Leitungs- und Rohrnetz. Foto: swb
70 Jahre Land Bremen

Von der Gaslaterne bis zum E-Mobil: swb in Bremen

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Eines der Haupt-Tätigkeitsfelder von swb ist heute das Stromgeschäft. Doch mit der Hansestadt verbindet das Unternehmen eine lange Tradition, die sogar noch weit über die vergangenen 70 Jahre hinaus geht.

Eine Zeitreise zu den Anfängen des Unternehmens führt ins Jahr 1854 – im Deutschen Bund herrscht blanke Not, auf der Krim tobt der Krieg und in Amerika der Goldrausch. Allen Bremern, die die Hansestadt nicht in Richtung Neue Welt verlassen, geht dagegen ein Licht auf:

Als am 23. September die Turmuhren acht Mal schlagen, wird vom Beleuchter die erste Gaslaterne auf dem Bahnhofsplatz entzündet – die Geburtsstunde des Bremer Energieversorgers, der am gleichen Tag auf dem Gelände des heutigen swb-Verwaltungssitzes an der Theodor-Heuss-Allee das erste Gaswerk in Betrieb nahm.

Mühsamer Aufbau

Als weitere Eckdaten folgen zum Beispiel im November 1873 die Fertigstellung der Umgedrehten Kommode. Und am 1. Oktober 1893 begann mit der Eröffnung des ersten Elektrizitätswerkes in Bahnhofsnähe die Ära des Stroms.

Vieles von dem was mühsam errichtet wurde lag nach dem Krieg – wie das Gaswerk oder das Kraftwerk Hastedt – in Trümmern und musste mühsam wieder aufgebaut werden. Der neue Gasometer etwa konnte 1950 eingeweiht werden und war mit seinen 83 Metern das zweithöchste Gebäude der Hansestadt (der Abriss erfolgte 1984).

Das neue Weserkraftwerk 

Eine technische Sensation war 1957 auch die Neue Vahr: Ein ganzes Quartier ohne Schornstein – versorgt mit Wärme und Strom von einem Heizkraftwerk. Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war 1970 auch die Einweihung der Müllverbrennungsanlage, die seit 1972 auch die Universität mit Strom versorgt.

Lange gedauert hat es unterdessen bis die Planungen eines neuen Weserkraftwerkes zur Realität wurden: Am 30. November 2011 konnte das neue Weserkraftwerk den Betrieb aufnehmen. Übrigens fast an der gleichen Stelle, wo sich bis zum Abriss 1987 auch das alte Wasserkraftwerk befand.

Stromnetz von über 7.000 Kilometern Länge

In den vergangenen 70 Jahren ist natürlich noch einiges mehr passiert und die einstigen Stadtwerke haben sich längst in ein hochmodernes Unternehmen gewandelt: Insgesamt liefert swb an ihre Kunden in Bremen und Bremerhaven heute rund fünf Milliarden Kilowattstunden Strom.

Die Voraussetzung dafür liefert ein Strom- und Beleuchtungsnetz von insgesamt über 7.000 Kilometern Länge. Der Konzern betreibt an vier Standorten im Stadtgebiet Kraftwerksanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 1.000 Megawatt.

Fernwärme aus Abfall

Im Rahmen des Engagements für den Umwelt- und Klimaschutz setzt das Unternehmen auf Strom aus regenerativen Energiequellen (bereits 18 Prozent). Die Bedeutung der Energiegewinnung aus Abfällen nimmt ebenfalls zu.

Seit dem Umbau des Müllheizkraftwerks (MHKW) Findorff vor vier Jahren werden aus rund einer halben Million Tonnen Abfall bis zu 330.000 Megawattstunden (MWh) Strom und 213.000 MWh Fernwärme gewonnen.

Wirklichkeit und Zukunft

Das Unternehmen produziert in Bremen allerdings nicht nur Strom und Wärme. Weitere Tätigkeitsbereiche sind Erdgas, Trinkwasser und seit 2011 auch Telekommunikationsangebote für Festnetz, Mobilfunk und Internet.

Wer unter chronik.swb-gruppe.de die Zeitreise noch fortsetzt, erkennt im Nebel der Zukunft einige Visionen des Unternehmens mit gar nicht mehr so fernen E-Mobilen, Robo-Cars und abgefahrenen Ladestationen.

Moderner Verkehr, der stressfrei von Computern, Induktionsschleifen und Smartphone gelenkt wird. Wem das noch zuviel Zukunftsmusik ist, dem stehen schon heute 60 Ladestationen in der Metropolregion für die E-Mobile zur Verfügung.

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