Das Schulschiff ist eines der Leuchttürme im Bremer Norden und liegt an der Maritimen Meile. Dort lässt sich auch Werftgeschichte, Gastronomie und und viel Natur erleben. Foto: av Das Schulschiff ist eines der Leuchttürme im Bremer Norden und liegt an der Maritimen Meile. Dort lässt sich auch Werftgeschichte, Gastronomie und und viel Natur erleben. Foto: av
Region stärken

Tourismus in Bremen-Nord entwickelt sich positiv

Von
Mit der Umsetzung des Freizeit- und Naherholungskonzepts soll der Bremer Norden langfristig als Freizeitstandort gestärkt werden. Die lokalen Akteure sind schon jetzt mit der Entwicklung des Tourismus zufrieden.

Mit dem Freizeit- und Naherholungskonzept, auch FuNK genannt, soll Bremen-Nord als Reise- und Ausflugsziel stärker hervorgehoben werden, dabei sind insbesondere Tagesausflügler im Fokus. Zudem soll Freizeit als ein Motor für die Entwicklung genutzt werden. Dabei werden drei Linien verfolgt: Bremen-Nord als Fluss-, Park- und Aktivland stärken. Darunter sind die maritime Lage, die zahlreichen Parks und die sportlichen Möglichkeiten zusammengefasst.

Die Projektkoordinatorin Elvira Krol ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. So konnte in diesem Jahr der Info-Point im Kito eröffnet werden und die Broschüre „Frische Brise“ steigerte die Auflage von anfangs 15.000 auf 35.000 Exemplare. Die Marke „Bremer Norden“ wird „erfahrbar beispielsweise durch bremenweite und beliebte Veranstaltungen, die nun den Weg hierher gefunden haben, wie die Lange Nacht der Bremer Museen und La Strada“, sagt Krol.

Für Bernhard Wies, Vorstandsmitglied des Wirtschafts- und Strukturrats Bremen-Nord und Leiter des Arbeitskreises Marketing und Tourismus, spielt FuNK eine große Rolle in der Neu-Positionierung Bremen-Nords. „Früher hatte der Norden eine industrielle Prägung, zum Beispiel durch die Bremer Wollkämmerei. Das hat sich geändert.“

Bremen-Nord ist vor allem Ziel von Tagesausflüglern

Tourismus und Freizeit, insbesondere die wassernahen Erholungsräume, werden seiner Meinung nach immer wichtiger. „Wenn man ein gutes Konzept hat, braucht man eine gute Umsetzung. Wir haben beides“, lobt Wies die bisherige Arbeit.

Doch welche Menschen kommen nach Bremen-Nord? Laut der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) ist der Norden für Privatgäste ein Tagesziel. „Aber es gibt natürlich auch Gäste, die eine Nacht oder länger bleiben, beispielsweise Radtouristen. Selbst in der gesamten Bremer Stadt bleiben die Übernachtungstouristen im Durchschnitt nur zwei Nächte, das ist normal für den Städtetourismus“, sagt BTZ-Geschäftsführer Peter Siemering. Der Großteil der Ausflügler kommt aus Deutschland, viele aus umliegenden Regionen.

Und die würden bestimmte „Leuchttürme“ anlaufen. Laut Siemering gehören dazu die „Schulschiff Deutschland“, der Denkort Bunker Valentin und Veranstaltungen wie das Festival Maritim und der Sommer in Lesmona. Für Wolfgang Helms, Geschäftsführer des Vereins Vegesack Marketing, ist insbesondere die Martime Meile so ein Leuchtturm.

Städtetourismus ist im Trend

„Es ist der schönste Platz an der Weser, den Bremen zu bieten hat“, so Helms. Die Beliebtheit spiele sich auch in den stetig zunehmenden Nachfragen nach Städteführungen wieder.

Das gilt auch für die erfassten Übernachtungszahlen vom Statistischen Landesamt. Diese lagen für Bremen-Nord im Jahr 2012 bei rund 66.000, 2016 dann bei etwa 118.000. Laut Siemering sind auch in der gesamten Stadt Bremen die Übernachtungszahlen in diesem Zeitraumgestiegen – um fast 30 Prozent.

Veranstaltungen wie der „Sommer in Lesmona“ locken auch viele Nicht-Bremer in den Norden. Foto: Meister

Veranstaltungen wie der „Sommer in Lesmona“ locken auch viele Nicht-Bremer in den Norden. Foto: Meister

„Städtetourismus liegt im Trend und ganz Deutschland profitiert von den wachsenden Gästezahlen“, so Siemering. Das bestätigt auch Raimund Stöver, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands für Bremen-Nord. Er ist mit der Auslastung der Hotels zufrieden – auch weil viele Unternehmen ihre Kunden in den Hotels unterbringen.

Neues Leitkonzept für Vegesack

Er wünscht sich allerdings mehr Entgegenkommen von der Politik: „Wir sind bemüht Gäste nach Bremen zu ziehen und dann müssen wir ihnen viel Geld abnehmen, zum Beispiel durch die Bettensteuer“, sagt Stöver.

Aus Sicht von Siemering könnte in Bremen-Nord noch „das ein oder andere neue Hotel weiterhelfen, insbesondere im Nischenbereich, zum Beispiel für Radfahrer“. Hilfreich sei auch eine verbesserte touristische Infrastruktur, wie längere Öffnungszeiten, Gäste-WCs oder buchbare Kombitickets. „Ansonsten ist der Bremer Norden auf einem guten Weg, den es jetzt kontinuierlich weiter zu gehen heißt“, so Simering.

Apropos Weg: Damit Touristen sich gut im Bremer Norden zurechtfinden, plant Vegesack Marketing ein neues Leit- und Orientierungskonzept. Dieses soll laut Helms im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner