In der Kreisstadt wird an diesem Wochenende das 178. Scharmbecker Schützenfest gefeiert. Traditionell erhalten die Grünröcke an ihren Festtagen die symbolische Schlüsselgewalt über das Rathaus.
Sonnabendvormittag zog Hauptmann Stephan Hecht mit seinen Schützenbrüdern und -schwestern vor den ein Wochenende lang zur „Moorburg“ umdeklarierten Verwaltungssitz. Empfangen wurden die Schützen neben Rathausmitarbeitern und Kommunalpolitikern auch vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Sass, der Stephan Hecht symbolisch eine Kette samt goldenem Schlüssel überreichte.
Schützen und Verwaltung tauschen Spitzen aus
Traditionell darf beim Empfang am Rathaus auch nicht die eine oder andere Spitze fehlen. So übergab Stephan Hecht dem stellvertretenden Bürgermeister ein kleines Stück Kunstrasen.
„Wir haben uns sagen lassen, dass Fußballvereine in Osterholz-Scharmbeck im Winter kaum trainieren können, weil die Plätze in solch schlechtem Zustand sind. Daher beteiligen wir Schützen uns gern mit ein bisschen Kunstrasen.“
Zwei Verordnungen für den Schützenverein
Klaus Sass konterte, indem er zwei dicke Aktenberge aus dem Rathausflur hervorholte. Denn: Im Zuge der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung, bei der man sich fragen müsse, ob Grabsteine eigentlich noch beschriftet werden dürften, hätten auch die Schützen so einige Verordnungen zu beachten.
So übergab Sass dem obersten Schützen eine Verordnung über die Durchführung von Schützenfesten sowie eine Verordnung zur Übergabe von Burgschlüsseln. 30 Sekunden habe Stephan Hecht Zeit, diese Akten zu sichten und unterschrieben zurückzugeben, so Sass augenzwinkernd. Nach erfolgter Signatur konnte der symbolische Schlüssel schließlich übergeben werden.