Eine Gemeinsamkeit zwischen dem Künstler und den kunstinteressierten Besuchern hat die Kunstvermittlerin Katrin Seithel beim Rundgang für Kinder sofort entdeckt: sie alle zeichnen gerne. Allerdings gehen die Kinder dabei nicht so exzessiv vor wie Stefan Marx. „Der hat bisher rund 100 kleine Hefte mit seinen cartoonartig anmutenden Zeichnungen gefüllt“, erzählt Seithel. „Er hat diese Büchlein ständig dabei und benutzt sie auch wie eine Art Tagebuch“, ergänzt sie. Eine der jungen Besucherinnen führt ebenfalls Tagebuch, um ihre Sorgen loszuwerden oder sich später Erlebnisse nochmals durchzulesen.
Beim Rundgang durch die Ausstellung begegnen die Heranwachsenden allerhand gigantischen Krabbelkäfern, Büchern, Pilzen und Fröschen. „Fast jede Abbildung hat Augen. Sogar die Pilze und einige der Blumenvasen“, ruft ein Junge erfreut. Für andere interessierte Besucher dieser Ausstellung haben die Heranwachsenden denn auch passend dazu einen Tipp parat. Man könnte während seines Besuchs im Haus Coburg ein Suchspiel starten, bei dem man zum Beispiel gucken muss, wie viele Tiere vorkommen und wie viele der Bilder Augen haben.
Auch die Kunstvermittlerin Katrin Seithel spielt ein Spiel mit ihren jungen Gästen. Die dürfen im ersten Obergeschoss mit Hilfe von Seilen Ausschnitte aus den Zeichnungen von Stefan Marx nachlegen. Die anderen Kinder müssen hinterher erraten, um welche der Bilder es sich dabei handelt.
Die Ausstellung „Stefan Marx. Memory Palace“ läuft noch bis zum 26. August. Für Kinder ab sechs Jahren bietet die Galeriemitarbeiterin Jaqueline Mulac am Sonnabend, 18. August, 11 bis 14 Uhr, einen Kursus mit dem Titel „Schnipp Schnapp“ an. Die Teilnehmer erstellen dann wunderliche Scherenschnitte. Den Künstler selber kann man bei der Finissage am Sonntag, 26. August treffen. Er zieht ab 14 Uhr zusammen mit Katrin Seithel sowie Kindern und Erwachsenen zeichnend durch die Ausstellung.