Sabine Postel und Oliver Mommsen waren bei Wind und Kälte in Bremen unterwegs, um die Kriminalfälle beim Tatort zu lösen. Foto: Mader
Rezension

Neuer „Tatort“ aus der Hansestadt: Blut geleckt

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Stedefreund und Mommsen gehen auf Vampirjagd: Der neue Bremer "Tatort" wird kurz vor Halloween gesendet. Da passt es natürlich, dass nun eine Gruselfolge ansteht. Damit kündigt sich allerding auch das Ende einer Ära an.

„Am meisten werde ich Olli vermissen“, sagt Sabine Postel während der Dreharbeiten für den letzten Tatort-Fall, in dem sie die Kommissarin Inga Lürsen spielt. Das Erste strahlt ihn im kommenden Frühjahr aus. Auch Kollege Oliver Mommsen, der den Kommissar Nils Stedefreund darstellt, seufzt, das Team werde ihm fehlen.

Die Stimmung am Set ist trotz des bevorstehenden Abschieds gut: Mommsen und Postel scherzen und lachen miteinander, obwohl es am Drehort im Hemelinger Gewerbegebiet recht windig ist. Kostja Ullmann, der eine Gastrolle übernimmt, springt daher beim Fotoshooting ins Bild mit der nicht ganz ernst gemeinten Bemerkung: „Schnell! So lange die Frisur sitzt!“

Folgen für Kopf und Bauch

Postel ist den Zuschauern seit 1997 in ihren 37 Fällen als Bremer Hauptkommissarin Lürsen ans Herz gewachsen. Kollege Mommsen ist seit 2001 dabei. Hin und wieder gehe ihm jetzt kurz vor dem Ende aber noch durch den Kopf: „Oh, oh, war das die richtige Entscheidung?“

Was ihm am Tatort immer Spaß bereitet habe sei, dass es abwechslungsreich geblieben sei. „Es gab immer eine Folge für den Kopf und dann wieder eine für den Bauch“, sagt Mommsen.

Während Postel vor allem Erinnerungen mitnimmt, erklärt Mommsen mit ernsthafter Miene, dass er sich derzeit noch in Verhandlungen befinde, ob er den Polizeiausweis behalten könne. Für ihren letzten gemeinsamen Fall „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ kündigt Postel an: „Das Binnenverhältnis der beiden Ermittler wird auf die Zerreißprobe gestellt.“

Massive Verletzungen am Hals

Heute Abend um 20.15 Uhr beim vorletzten Auftritt des Bremer Teams geht es im Ersten aber zunächst um eine anderen Fall: Ein Notruf geht bei der Bremer Polizei ein, zu hören sind Hilferufe. Kurze Zeit später wird in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden.

Die massiven Verletzungen am Hals der Toten stellen die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen und Nils Stedefreund vor ein besonderes Rätsel. Eine traumatisierte Augenzeugin kann den Ermittlern nur den verstörenden Hinweis liefern: „Vampir.“

Während Lürsen Schritt für Schritt die Indizien und Hinweise zusammensetzt, gerät Stedefreund in einen fieberhaften Strudel mystischen Aberglaubens.

Dem Vampirismus verfallen

Mit der Folge „Blut“ legt Radio Bremen einen Tatort vor, der so ganz anders daherkommt als es die Zuschauer von der Krimi-Reihe gewohnt sind. Sie werden sich auf zahlreiche Schockmomente einlassen müssen, auf viele Nachtszenen und auf das Verschwimmen von Fiktion und Realität.

„Es geht viel weniger um übernatürliche Vampire selbst, als vielmehr die Angst, die die Vorstellung von ihnen auslöst“, beschreibt Regisseur Koch die vorletzte Folge mit Lürsen und Stedefreund.
Etwas abgehoben wirkt der Handlungsstrang um Hauptkommissar Stedefreund, der sich im Laufe des 90-Minüters dem Vampirismus verfallen sieht. In dieser Phase droht der an sich sehenswerte Krimi ins Lächerliche abzudriften.

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