Stau am Ende der Hochstraße Breitenweg. Der Bereich Rembertiring/Breitenweg bleibt ein Engpass, weil eine Fahrspur für Fußgänger geopfert werden muss. Foto: Schlie
Stau Rembertiring

Ignoranz siegt über Planung

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Wegen der für die Baustelle am Rembertiring verengten Fahrbahn staut sich täglich der Autoverkehr auf der Hochstraße Breitenweg. Dabei ginge es auch anders. Doch ein paar Fußgänger haben das verhindert.

Vier Wochen lang lief der Verkehr trotz Baustelle recht gut. Grund: Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hatte für Fußgänger und Radfahrer eine Umleitung eingerichtet. Dadurch war es für Autofahrer möglich, wieder zwei statt einer Fahrspur zu nutzen.

Damit konnten auch doppelt so viele Fahrzeuge bei jeder Grünphase die Kreuzung passieren. Ergebnis: Kaum noch Staus. Das sah vor einigen Monaten noch anders aus. Doch nicht alle Verkehrsteilnehmer wollten sich offenbar mit den Umwegen abfinden.

Gefährliche Situationen

„Unsere Einsatzkräfte haben an den zurückliegenden Wochenenden festgestellt, dass es an der Örtlichkeit wiederkehrend zu gefährlichen Situationen kam: Insbesondere beinahe Unfälle von Radfahrern und offensichtlich alkoholisierten Fußgängern mit dem Fließverkehr“, teilt Nils Matthiesen, Pressesprecher der Polizei Bremen, mit.

Teilweise hätten Passanten die mit Kabelbindern fest verbundene Baustellenabsperrung durchtrennt, um dann den Weg entlang der Baustelle in Richtung Rembertistraße zu nutzen. Dabei seien Baustellenabsperrungen in den rechten Fahrstreifen geschoben worden, erklärt der Polizeisprecher.

Polizei greift ein

Die Folge: „Um weitere gefährliche Situationen zu vermeiden, wurde die derzeitige Verkehrsführung durch uns angeordnet“, sagt Matthiesen. Problem: Die Baustelle bleibt noch bis Anfang 2020 und damit die Staus.

Jens Tittmann, Sprecher von Verkehrssenator Joachim Lohse, zeigt dennoch Verständnis für die Maßnahmen der Polizei: „Das ist aus Gefährdungsgründen passiert. Das muss man einfach einsehen. Zum Leidwesen der Autofahrer“, sagt Tittmann. „Unserer Meinung nach waren die Umleitungen für die Fußgänger zumutbar.“

Umbau verursacht Kosten

Diskutiert wurde in den Behörden offenbar auch darüber, die Verkehrsführung jeweils zu den Wochenenden zu ändern, wenn die Diskomeile stark frequentiert wird. Doch das scheitert allein schon an den Kosten.

„Wir können das nicht zweimal in der Woche umbauen lassen“, sagt Tittmann. Dem Vernehmen nach ist auch die Polizei nicht in der Lage, jedes Wochenende massiv Kräfte einzusetzen, um die betrunkenen Fußgänger in Bahnen zu lenken. Die werden an anderer Stelle dringender gebraucht.

Wie Betrunkene nun offenbar bestimmen, wie in Bremen der Verkehr geregelt wird, dazu unser Kommentar

Eine Antwort

  1. Thomas Häfker sagt:

    Vielen Dank für den Bericht und das angekündigte Ende der Baustelle Anfang 2020. Bisher war immer von Juni 2019 die Rede, wahrscheinlich, um die betroffenen Autofahrer nicht gleich zu verärgern. Nicht zu bedenken, was das für Umwelt und verlorene Zeit bedeutet.

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