Noch vor der Leinwand – am 15. und 16. Januar dann auf der Leinwand zu sehen: Produktionsleiter Achim Ballhausen, die Schauspieler Michael Muscheid, Elizabeth Dinh und Reinhard Nitzschke sowie Regisseur Jürgen Köster (von links). Foto: Harm Noch vor der Leinwand – am 15. und 16. Januar dann auf der Leinwand zu sehen: Produktionsleiter Achim Ballhausen, die Schauspieler Michael Muscheid, Elizabeth Dinh und Reinhard Nitzschke sowie Regisseur Jürgen Köster (von links). Foto: Harm
Ritterhude

Inklusiver Film feiert Niedersachsen-Premiere

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"Mae goes away" heißt der Film, der im Rahmen eines inklusiven Projektes aus der Region. Mehr als 150 Menschen mit und ohne Handicap haben daran mitgewirkt. Nächste Woche feiert er Niedersachsen-Premiere in Ritterhude.

Mae fühlt sich in der Beziehung zu ihrem Ehemann Chris gefangen – so will sie nicht weitermachen. In einem Imbisswagen bricht sie auf, flieht und begegnet dabei ganz unterschiedlichen Menschen. Und leider auch immer wieder ihrem Mann und seinem Assistenten Horst, die Mae aufspüren. Erfahrungen haben die beiden Männer in Dingen dieser Art: Sie gehen gemeinsam einem mehr als fragwürdigen Geschäftsmodell nach. Mae indes findet sich auf ihrer Flucht immer mehr selbst.

Das ist – grob umrissen – der Inhalt des Film „Mae goes away – Etwas Bessseres als deinen Mann findest du überall“. Diesen Streifen zeigt der Freundeskreis Ritterhuder Lichtspiele am 15. und 16. Januar im Kino im Hamme Forum.

Beeinträchtigung spielt keine Rolle

Möglich ist dies dank des Kinoprogrammpreises, den Nordmedia 2018 an die Lichtspielfreunde vergeben hat. Mit dem Preisgeld möchte die Gruppe etwas an das Publikum zurückgeben und hat die Rechte erworben, den Film zu zeigen. „Mae goes away“ feiert damit seine Niedersachsen-Premiere im Hamme Forum. Die Hintergründe zu dem Filmprojekt sind in mehrfacher Hinsicht besonders.

Das Filmprojekt ist inklusiv: 150 Menschen mit und ohne körperlicher oder seelischer Beeinträchtigung haben auf allen Ebenen der Produktion mitgewirkt. „Das Defizit steht bei uns nicht im Vordergrund, wir wollen auch keine Diagnose wissen. Wir fragen: Was könnt ihr und wozu habt ihr Lust?“, erklärt Regisseur Jürgen Köster. Realisiert worden ist das Projekt der Initiative zur sozialen Rehabilitation von „compagnons cooperative inklusiver film“ – ein Zusammenschluss von Menschen mit und ohne Handicap, die gemeinsam Filmarbeit machen. Eine Förderung gab es von der Aktion Mensch.

Raodmovie, Krimi, Tragik und Drama

Der Film ist in der Region entstanden: Den einen oder anderen Drehort dürften viele wiedererkennen, Lilienthal zum Beispiel, den Bremer Bürgerpark und Szenen, die direkt an der Wümme entstanden sind. Gedreht wurde zwischen April und Oktober 2017.

Der Film vereint mehrere Genres: Roadmovie, krimimäßige Züge, Satire und Tragik – „Mae goes away“ bringt viele Facetten mit sich. Dafür haben auch die sieben Autoren gesorgt, die etwa drei Jahre an dem Stoff geschrieben haben. „Und dabei haben wir auch Konflikte ausgetragen“, erzählt Köster. Zuerst wurden die Figuren und ihre Biografien entwickelt, dann die Geschichte.

Film wird am 15. und 16. Januar gezeigt

Das Filmprojekt war für einige Akteure Neuland: Mehr als 100 Menschen sind für „Mae goes away“ gecastet worden – und alle haben eine Aufgabe bekommen, sagt Schauspielerin Elizabeth Dinh. Sie war schon bei anderen Filmprojekten beteiligt, andere waren Neulinge am Set. „Für mich war es das erste Mal vor der Kamera und es war ein besonderer Anspruch“, sagt Reinhard Nitzschke. Er spielt den Ehemann Chris Weiss. „Ich musste viele Emotionen zeigen, von wütend und aggressiv bis traurig und verletzt.“ Unterstützung gab es von Schauspieltrainer Christoph Jacobi. Michael Muscheid, der in die Rolle des „freundlichen tapsigen Killers von nebenan“ schlüpft, wie er selbst sagt, spielt sonst beim Statt-Theater Vegesack. „Es macht saumäßig Spaß “ resümiert er.

Die Niedersachsen-Premiere in Ritterhude will sich auch die Crew nicht entgehen lassen. Einige Akteure aus dem Film werden vor Ort sein, wenn „Mae goes away“ im Hamme Forum, Riesstraße 11, gezeigt wird. Zu sehen ist der 90-Minüter am Dienstag, 15. Januar, und Mittwoch, 16. Januar, jeweils um 20.15 Uhr in beiden Kinosälen. Weitere Infos unter ritterhuder-lichtspiele.de

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