„Die Villa ist schon ein besonderes Objekt“, sagt Bremens Denkmalpfleger Georg Skalecki während er vor dem Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt steht. „Der Architekt Lüder Rutenberg war mit diesem Bau, den er selbst als Wohnhaus nutzte, Impulsgeber für das ganze Viertel.“ Denn viele Häuser seien damals unter der Regie des Baumeisters in ähnlicher Art entstanden. Deswegen sei das Haus Am Dobben unbedingt erhaltenswert. Und dafür wird aktuell viel getan.
Vorbereitung läuft seit Wochen
Die Vorbereitungsarbeiten laufen seit Wochen. „Nun erhält das eingerüstete Anwesen noch einen Mantel aus Bauplanen, damit die Handwerker witterungsunabhängig ihrer Arbeit nachgehen können“, erklärt Peter Schulz, Pressesprecher von Immobilien Bremen, Eigentümergesellschaft des Objektes, das vorübergehend aussehen wird, wie von Christo verpackt. Schulz erläutert, was hinter der Hülle passieren wird: „Zunächst müssen alle Schieferplatten vom Dach runter, damit wir an das Tragwerk kommen.“ Dann komme der Überraschungsmoment, denn man wisse nie, wie sanierungsbedürftig die Holzkonstruktion darunter sei.
„So ein altes Haus ist wie eine Wundertüte.“ Dementsprechend sei es momentan unmöglich etwas zu den Kosten und der Dauer der Maßnahme zu sagen. Letztlich müsse zum Schluss ja auch ein komplett neues Schieferdach drauf. Woher das Material kommen wird, ist ebenfalls noch unklar.
Betrieb geht weiter
Die alten Ziegel aus englischem Schiefer seien auf jeden Fall unbrauchbar. Sie wurden damals vernagelt und müssten wie Puzzleteile originalgetreu wieder zusammengefügt werden. „Ein Ding der Unmöglichkeit“, meint der Experte.
Und dann gibt es bei diesem Projekt noch Dinge, die nicht kalkulierbar sind. Am Montag löste sich durch eine Sturmböe ein Teil des Gerüstes. Die Arbeiten mussten unterbrochen werden. Gegen Naturgewalten hilft eben auch die beste Planung nicht. Etwas anderes sei nach Angaben von Viertel-Bürgermeisterin Hellena Harttung gewiss: Der Betrieb im Ortsamt geht weiter.