1.000 Teilnehmer hatten die Organisatoren angekündigt. Tatsächlich machten sich dann laut Polizei 4.000 bis 5.000 Demonstranten vom Bremer Hauptbahnhof aus auf den Weg.
„Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut“, skandierten die Jugendlichen während sich ihr mehrere hundert Meter langer Zug Richtung Marktplatz zog.
Energiewende gefordert
Sie forderten eine Energiewende, eine zukunftsgerechte Klima- und Umweltpolitik und die Einhaltung des Pariser Abkommens. Auch Plakate gegen Atomkraft waren zu sehen.
An der Kreuzung Herdentor/Am Wall legten die Demonstranten dann einen Stopp für eine Zwischenkundgebung ein.
Weltweite Schulstreiks
Die Fridays-for-Future-Bewegung geht auf eine Initiative der Schwedin Greta Thunberg zurück. Für den 15. März waren in 89 Ländern und 1.057 Städten weltweit Demonstrationen für den Klimaschutz angekündigt worden.
In Bremen hatte Bildungssenatorin Claudia Bogedan zwar darauf hingewiesen, dass die Teilnahme an einer Demonstrationen während der Unterrichtszeit als unentschuldigtes Fehlen gewertet wird. Gleichzeitig hatte die Bildungsbehörde allerdings aufgezeigt, dass eine gemeinsame Teilnahme der Klasse inklusive Lehrer als legale Exkursion im Rahmen der politischen Bildung durchgehen könnte.
Oma und Opa für enkelgerechtes Klima
Nicht nur Lehrer (Plakat: „Teacher for Future“) solidarisierten sich mit den Schülern. Auch „Oma + Opa für ein enkelgerechtes Klima“ war auf einem der zahlreichen Plakate zu lesen.
Eine Auswahl der Sprüche: „Make Love not Co2“, „Fehlstunden verkraften wir, Klimawandel nicht“, „Wir schwänzen nicht, wir kämpfen“, „Wenn Ihr Eure Hausaufgaben macht, dürfen wir freitags wieder zur Schule gehen“ und frei nach den Höhnern: „Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst?“.
Teach-Ins auf dem Marktplatz
Zur Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz hatten sich die Reihen dann deutlich gelichtet. Allerdings wäre dort auch gar nicht genug Platz für alle Teilnehmer gewesen, weil die Organisatoren Zelte aufgestellt hatten um bis zum Nachmittag Workshops abhalten zu können. Idee: Bei den „Teach-Ins“ sollten sich die Demonstranten ihre Bildung zurück holen können. Themen: wissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels, Zusammenhang von Kapitalismus und Klimakrise, Relevanz von zivilem Ungehorsam.
Eine Sprecherin der Gesamtschülervertretung appellierte an die Kundgebungsteilnehmer, sich in Schülervertretungen zu organisieren, um weitere Proteste zu organisieren. Gleichzeitig forderte sie Unterstützung von den Lehrern. „Die Schulen sollen es möglich machen.“
Zum Schluss verteilten die Organisatoren noch „Entschuldigungen“ an die Teilnehmer. „Die werden nicht für alle reichen“, fürchtete ein Sprecher.