Wiebke Schwind und Klaus Peters wollen der Burg Blomendal mit einer Vortragsreihe von Wissenschaftlern für Wissenschaftler mehr Bekanntheit verleihen. Foto: Harm Wiebke Schwind und Klaus Peters wollen der Burg Blomendal mit einer Vortragsreihe von Wissenschaftlern für Wissenschaftler mehr Bekanntheit verleihen. Foto: Harm
Blumenthal

Burg Blomendal öffnet sich für Wissenschaft

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Eine Vortragsreihe von Wissenschaftlern für Wissenschaftler, ein Geschichts-Café und die Umgestaltung des Museums: Mit vielen neuen Ideen soll es nach der Sanierung der Burg Blomendal weitergehen.

Die Burg Blomendal hat viele Epochen überdauert. Die Burganlage wurde 1354 von den Rittern von Oumünde erbaut. Heute, weit mehr als 600 Jahre später, dient sie als Archiv, Museum und ist bekannt als Ort für Kulturveranstaltungen und private Feiern. Nun möchte der Trägerverein Burg Blomendal das Geschichtliche noch stärker betonen und öffnet sich für die Wissenschaft.

Geplant ist eine Vortragsreihe für Professoren, Doktoranden und Wissenschaftler aus ganz Deutschland, die im Juli starten soll. In den Vorträgen stellen sie im Ambiente der historischen Burg ihre Forschungen anderen Wissenschaftlern vor. Im Fokus stehen alle wissenschaftlichen Felder mit einem geschichtlichen Anteil – alle Vertreter der Epochen sollen sich eingeladen fühlen.

„Die Burg hat für mich nicht nur einen unterhaltenden Charakter, sondern sollte auch seinem Bildungsauftrag gerecht werden“, sagt Wiebke Schwind. Sie hat die Leitung des Museums übernommen und die Vortragsreihe initiiert. Und das kommt nicht von ungefähr: Schwind ist seit etwa einem Jahr Mitglied im Trägerverein und studiert zurzeit im vierten Semester Geschichte an der Universität Bremen.

Einladungen bundesweit verschickt

Für ein Projekt suchte die 34-Jährige nach Literatur und wurde auf das Archiv der Burg und damit auch auf den Verein aufmerksam. Der Vorsitzende Klaus Peters freut sich über den Zuwachs: „Ich bin begeistert, dass jemand fachkundig den Bereich Geschichte betreuen kann.“

Schwind hat Einladungen an Wissenschaftler aus ganz Deutschland verschickt und bereits acht Zusagen erhalten. Im Rittersaal können sie ihre Forschung vorstellen und die kann laut Schwind vielfältig sein: Altertum, Unterwasser-Archäologie, osteuropäische Geschichte und Fahrzeugtechnik im Laufe der Epochen nennt sie als Beispiele.

Zudem sind die Akademiker eingeladen, das Archiv der Burg zu nutzen und zu recherchieren. „Das ist die Chance, die Burg nach zweieinhalb Jahren Sanierung nicht nur als Feier-Location zu präsentieren“, sagt Peters. So könne die Scheune nun zum Beispiel auch für Seminare gebucht werden.

Angebot für geschichtsinteressierte Bürger

Die akademische Vortragsreihe ist nicht das einzige neue Projekt, mit dem sich der Verein derzeit befasst. Ab Mitte Mai soll vierteljährlich ein Geschichts-Café im Museum angeboten werden. Beim Burgfrieden feierte dieses bereits Premiere und wurde so gut angenommen, dass sich der Verein entschied, daraus eine regelmäßige Veranstaltung zu machen.

„Es soll nicht zu wissenschaftlich werden, aber die Geschichten, die dort erzählt werden, sind natürlich wissenschaftlich belegt und historisch korrekt“, sagt Schwind. Beim Geschichts-Café werden bei Kaffee und Keksen und in gemütlicher Runde zum Beispiel einzelne Exponate aus dem Museum mit ihrer Historie vorgestellt. „Wir wollen die Schätze der Burg für geschichtsinteressierte Bürger zeigen und hervorheben“, so Schwind.

Langfristig soll Museum umgestaltet werden

Der erste Termin ist am Sonntag, 12. Mai. Das erste Thema lautet „Kolonialismus in Bremen und die Forschungsfahrten des Kapitän Dallmann“. Geplant ist zudem, dass Geschichts-Café auch für Kinder auszuweiten und mit Bastelangeboten zu ergänzen.

Und dann gibt es da noch ein langfristiges Ziel: Wiebke Schwind möchte das Museum in der Burg umgestalten. Die Grundidee ist, eine Dauer-Ausstellung mit festen Exponaten zu kreieren. Hinzu kommen im Wechsel Sonderausstellungen. Doch das Projekt werde noch seine Zeit dauern, sagt Schwind.

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