Wer Seefahrtslieder für eintönig hält, sollte bis Sonntag noch nach Vegesack kommen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen: Seit 1999 Jahren wird dort jährlich das eintrittsfreie Festival Maritim gefeiert. Bands aus aller Welt reisen an, um ihre eigenen Interpretationen der Musik vom Meer zu präsentieren. Es sind die traditionellen Shanties dabei, aber auch viele Gruppen mit anderen musikalischen Einflüssen, wie Folk-Rock, mittelalterlicher Musik oder irischem und keltischem Rock.
Und es ist eben auch der Charme des Festivals, dass man entlang der Maritimen Meile unterwegs ist und während die Klänge der einen Band hinter einem verhallen schon A-Capella-Gesang, Geigen oder Gitarre der Musiker auf der nächsten Bühne zu hören sind. Maritime Musik mit jedem Schritt sozusagen.
Shanty-Slam zum Festival-Abschluss
Der neue Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff musste bei seinem ersten offiziellen Auftritt – der Eröffnung des Festivals am Freitagabend – eingestehen, „dass ich erst Präsident werden musste, um zum Festival Maritim zu gehen“. Umso größer sei nun die Freude und wiederkommen wolle er auch, versprach er den Besuchern. Nach dem traditionellen Glockenschlag übernahmen „Los Paddy’s!“ aus Irland den musikalischen Part.
In diesem Jahr spielen 32 Bands aus Argentinien, Kanada, Australien, Irland, der Niederlande, Deutschland und anderen Ländern. Sie geben zusammen insgesamt rund 170 Konzerte an den drei Tagen. Auch am heutigen Sonntag – dem Schlusstag – können die Musiker noch auf den Bühnen entlang der Maritimen Meile und auf der Fähre erlebt werden.
Am Sonntagabend erwartet die Besucher ein Höhepunkt des Festivals: Zum Shanty-Slam um 20.30 Uhr kommen alle Gruppen nochmal auf der Hauptbühne am Vegesacker Balkon zu einem abschließenden Konzert zusammen. Die Melodien gehen schließlich über in ein großes Höhenfeuerwerk, das etwa um 22.15 Uhr beginnt.
Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Festivals.