Allein im September musste die Bremer Feuerwehr zu mehreren Aufsehen erregenden Bränden ausrücken. Doch nicht jeder Alarm ist gerechtfertigt. Mitunter schaltet sich die Kriminalpolizei ein.Foto: WR Allein im September musste die Bremer Feuerwehr zu mehreren Aufsehen erregenden Bränden ausrücken. Doch nicht jeder Alarm ist gerechtfertigt. Mitunter schaltet sich die Kriminalpolizei ein. Foto: WR
Steigende Zahlen

Feuerwehr Bremen muss öfter ausrücken

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Fehlalarme sind ein zunehmendes Problem und Sanitäter werden schon bei leichten Fällen gerufen.

Die Einsätze häufen sich. Allein in diesem Monat musste die Feuerwehr Bremen zu mehreren spektakulären Einsätzen ausrücken. Erst brannte der Kristallpalast, dann die alte Wurstfabrik Könecke, in Grolland explodierte ein Kaisenhaus, und im DHL-Zentrum fing der Dachstuhl Feuer.

Allein für das vergangene Jahr registrierte die Feuerwehr 3.072 Brandeinsätze, 320 mehr als 2017. Auch die Alarmrufe zu Technischen Hilfeleistungen stiegen. Waren es 2017 noch 4.088, gab es 2018 schon 4.269, eine Zunahme von 181 Fällen.

Das Wetter spielt eine Rolle

Ähnlich entwickelten sich die Einsätze des Rettungsdienstes: Sie erhöhten sich von 77.524 auf 80.122. „Im Lösch- und Hilfeleistungsdienst sind es die Wetterereignisse, die zu den Einsatzzahlen führen“, sagt Michael Richartz, Sprecher der Feuerwehr Bremen.

„Im Wesentlichen wurden die Steigerungen aber durch die trockenen Sommer und die damit in Zusammenhang stehenden Vegetationsbrände verursacht“, sagt Richartz.

Notruf wird auch bei leichteren Verletzungen gewählt

Bei den Rettungseinsätzen spielen mehrere Faktoren eine Rolle. „Wir spüren die demografische Entwicklung deutlich. In Stadtteilen mit einer vergleichsweise älteren Bevölkerung finden deutlich mehr Einsätze statt“, sagt der Sprecher. Zudem werde der Notruf 112 zunehmend auch bei leichteren Verletzungen oder Krankheiten gewählt.

Auch die Zahl der Fehlalarme steigt. Allein 2017 sei die Feuerwehr insgesamt 1.084 Mal zu Objekten ausgerückt, die mit einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet seien, sagt der Feuerwehr-Sprecher.

Rund 80 Prozent dieser Fahrten waren Fehleinsätze gewesen. Sie seien auf unsachgemäßen Umgang oder technische Störungen zurückzuführen.

Rauchmelder geben Fehlalarme

„Mit Einführung der Rauchwarnmelder-Pflicht sind die Fehl­alarmierungen durch schlecht gewartete Rauchwarnmelder, Warnmeldungen durch niedrige Akkustände und ähnliches gestiegen“, erklärt Sprecher Michael Richartz.

Hinzu kommen die gesetzeswidrigen Alarmierungen. In solchen Fällen schaltet sich auch die Kriminalpolizei ein und ermittelt. Laut Richartz gab es 2017 genau 196 Hilfeleistungs- und 30 Brandeinsätze, die als Fehleinsätze gewertet wurden.

„Das waren Einsätze, bei denen die Einsatzkräfte noch vor dem Eintreffen an der Einsatzstelle über Funk zurückbeordert wurden, da in der Leitstelle bereits neue Erkenntnisse zu einem Abbruch vorlagen“, sagt Richartz. 2018 wurden 149 Hilfeleistungen und 37 Brände als Fehleinsätze gewertet.

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2 Antworten

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Hauptsache das Einkommen und der Spaß am Job in Uniform stimmen

    In Städten mit über 100.000 Einwohner sind Berufsfeuerwehren verpflichtend vorzuhalten. Leider. Dort gibt es mehr Fehlalarmierungen der Beamten, die sich ein schönes und sicheres Leben auf Kosten des Steuerzahlers machen können, was in ländlichen Regionen zum Glück vermieden wird. Entsprechend groß ist der Neid, der sich bedauerlicher Weise auch in größeren Städten auf die Zahl der Übergriffe auf Einsatzkräfte niederschlägt, die beispielsweise ihre Fahrzeuge mitten auf der Straße stehen lassen und den Verkehr blockieren. Gern werden Notärzte vielleicht deshalb angegriffen, weil ein niedergelassene oder in einem Krankenhaus tätiger Kollege, einem Patienten auf Grund ihrer zu schlechten Ausbildung einmal Schaden zugefügt hat, der so seinen angestauten Frust hierüber ablässt. Manche Ärzte, wie die meisten aus der großen Gemeinschaftspraxis in Findorff, stehen auch deshalb nicht dem Notärztesystem zur Verfügung, weil sie wissen, dass sie berufliche Dünnbrettbohrer sind, die man für ihre Fehler und Borniertheit nicht belangen kann. Andere müssen dann für sie ihr „Fell“ hinhalten.

    Auch Bürgermeister von Städten unter 100.000 Einwohnern und Landräte von Kommunen klagen zwar über Fehlalarmierungen ihrer freiwilligen Feuerwehren. Dort tragen die Kosten hierfür letzten Endes aber die Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen, die bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert sind und die sie zu jedem Einsatz während der Arbeitszeit freistellen müssen. Die brauchen aber auch nicht andauernd die neuesten Löschfahrzeuge, wie ihre Kollegen aus größeren Städten, sondern kommen häufig noch mit Gerät angerückt, dass schon lange abgeschrieben und somit für Steuerzahler kostenneutral ist. Unter den ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleuten in ländlichen Regionen, wie beispielhaft bei der Brandserie im Landkreis Osterholz vor rund fünf Jahren, sind unter deren Akteuren viele Brandstifter zu finden, die ein richtiges Feuer legen, um entweder endlich wieder im Mittelpunkt einer Löschaktion stehen zu können.

    Manche haben aber vermutlich auch keine Lust ihrem langweiligen Hauptberuf nachzugehen, weil sie vielleicht ihr Chef nervt. Kurz vor Arbeitsbeginn ein Feuerchen gelegt, und der Tag ist diesbezüglich gerettet, so vermutlich deren Kalkül. Die schlagen gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Das Einkommen vom privaten Unternehmer läuft weiter, sie können sich in dem Ehrenjob, der ihnen mehr Spaß macht, als ihr Beruf, einmal mehr profilieren und sich damit einmal mehr als Helden der Gesellschaft fühlen.

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