Insgesamt etwa 180 Anwohner nutzten am Wochenende die Gelegenheit, um sich bei einem der zwölf Ortstermine über die geplante Anwohnerparkzone zu informieren.Foto: Susanne Findeisen Insgesamt etwa 180 Anwohner nutzten am Wochenende die Gelegenheit, um sich bei einem der zwölf Ortstermine über die geplante Anwohnerparkzone zu informieren. Foto: Susanne Findeisen
Östliche Vorstadt

Anwohnerparkzone: Parken als Privileg

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Bei Ortsbegehungen in der geplanten Anwohnerparkzone gab es kontroverse Diskussionen.

Etwa 180 Anwohner nutzten am vergangenen Wochenende die Gelegenheit, sich bei Ortsbegehungen über das geplante Bewohnerparken in ihrem Quartier und damit verbundene bauliche Änderungen zu informieren.

Trotz teilweise kontroverser Diskussionen wertete Susanne Findeisen, aus dem Referat für Strategische Verkehrsplanung bei der Senatorin für Mobilität und Leiterin des Sunrise-Projektes, die Aktion als vollen Erfolg.

Anregungen sollen in die Planungen einfließen

„Die Ortsbegehungen haben sich als gute Form erwiesen, um in den Dialog zu treten. Wir konnten einige Bedenken vom Tisch wischen und Verständnis wecken, dass andere Nutzungen des Straßenraums in den Vordergrund treten“, begründet Findeisen.

Die aufgenommenen Anregungen der Bürger würden in die weitere Planung einfließen. „Wir können natürlich nicht alles umsetzen“, sagt sie.

Bauliche Veränderungen notwendig

Zwei Teams mit Mitarbeitern von der Senatorin für Mobilität und vom Planungsbüro BMO waren am Sonnabend und Sonntag im Bereich zwischen St.-Jürgen-Straße, Bismarckstraße, Horner Straße und Vor dem Steintor unterwegs um das Vorhaben zu erläutern. Zwölf Termine zu je 90 Minuten standen für sie auf dem Programm.

„Es gab viel Unwissenheit was Bewohnerparken eigentlich ist“, hat Findeisen festgestellt. Man habe den Teilnehmern klar gemacht, dass sie von der Maßnahme profitieren. Sieben von 20 Straßen der Zone sind von bauliche Änderungen betroffen.

Kein Anspruch auf einen Stellplatz

Innerhalb einer Bewohnerparkzone können Anwohner gebührenpflichtig einen Bewohnerparkausweis für ein auf sie zugelassenes oder dauerhaft genutztes Auto beantragen. Mit einem Bewohnerparkausweis sind sie berechtigt, in der Zone zu parken – ein Anspruch auf einen Stellplatz besteht aber nicht.

Autofahrer ohne diesen Ausweis müssen einen Parkschein ziehen. „Man privilegiert damit die Anwohner“, meint Findeisen. „Die Quartiere werden weniger attraktiv, um dort mal eben kostenlos zu parken.“

Parkraumuntersuchung für die Umgebung des Klinikums

Die Umgebung des Klinikums Bremen-Mitte ist schon seit Jahren verkehrlich stark belastet. Durch den Krankenhausbetrieb, aber auch durch die Bebauung des Neuen Hulsberg-Viertels, wird eine Zunahme des Parkdrucks im Umfeld erwartet.

Aufgesetztes Parken und das damit verbundene Blockieren von Geh-,­ Rad- und Rettungswegen wird vielfach als besonders problematisch empfunden – das ergab die Bürgerbeteiligung, die im Rahmen von Sunrise organisiert wurde. Auch der hohe Anteil von auswärtigen Autos, wurde immer wieder beklagt.

Im Rahmen von Sunrise wurde eine Parkraumuntersuchung für die Umgebung des Klinikums und des Neuen Hulsberg-Viertels erarbeitet. Diese umfasste die Bilanzierung der Pkw-Stellplätze sowie der Nachfragesituation. Die Ergebnisse waren Grundlage für die Einführung von Bewohnerparken.

Mehr zu Sunrise und zum Bewohnerparken unter sunrise-bremen.de im Internet. Bis zum 27. Oktober können online noch Anmerkungen abgegeben werden.

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2 Antworten

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Damit es zur Volksfestzeit keine Haue gibt. Anwohnerparken auch in Findorff.

    Einen Parkplatzstreit in einer der RGR-Uptown-Sadteile, im Bremer Molloch Hemelingen, lieferten sich zwei Frauen vor einem Supermarkt. Im Markt wurde er fortgesetzt. Dabei schlug der Begleiter der einen Frau, auf die andere ein. Erst nachdem eine Kundin und eine Supermarktmitarbeiterin eingriffen, ließ der 59-Jährige von seinem Opfer ab. Das musste ins Krankenhaus. Das Schlägerpaar flüchtete zunächst.

  2. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Gut das nicht auch noch Borgward in Bremen parkt
    Die IG-Metall freut sich. Der Absatz von Automobilen aus Bremen geht zurück, Zeitarbeiter sind bereits gekündigt und in China steigt der Absatz von Borgward-Automobilen die dort gebaut werden. So lohnt der Arbeitskampf. Mit Kindern von Mitarbeitern die für Fridays for Future stehen. Wir schaffen das. Weiter so.

    Nachdem die Chinesen den Senat und die Wirtschaftsförderer mit ihrer Bremer Hausmarke Borgward so auf die Schippe nahmen und nun doch kein Produktionsrevival in der Heimatstadt der Marke geben, ziehen sie sich auch weitestgehend aus Stuttgart und somit aus Deutschland zurück. Dort bleiben nur noch die Abteilungen „Design“ und „Entwicklung“ zurück. Immer ein Auge auf den Stern habend, versteht sich, dessen Absatzzahlen im Reich der Mitte stagnieren.

    Erfreulich, dass zumindest Chinesen mehr mit Bremen in Verbindung bringen, als nur die Stadtmusikanten und die Marke mit dem Stern, sofern sie einen Import-Wagen dieser Marke gekauft haben, der aus Bremen kommt oder von Bremerhaven aus verschifft worden ist. Die Borgwards in China, die dort gebaut worden sind, haben ein Absatzplus der in Bremen ursprünglich entwickelten und gebauten Marke erzielen können. Die brauchen weltweit keine Freiflächen anzumieten, wie Automobilbauer aus Deutschland und die Stern-Marke auch bei Schwanewede, um ihre Rückläufer und Ladenhüter nach dem Abgasskandal unterbringen zu können.

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