Selbst wer sich auf den Seychellen kein Erinnerungsstück kauft, der bringt sich dennoch Souvenirs mit: Viele kleine Sandkörner, die in den Badesachen hängen bleiben, ihren Weg in Taschen gefunden haben oder an den Sandalen haften. Auf dem Boden des Koffers erinnern sie an die feinen weißen Sandstrände, türkisfarbenes Meer und Palmen.
Davon haben die Seychellen mehr als genug zu bieten. Der Archipel mit seinen 115 Inseln im Indischen Ozean, vor der Ostküste Afrikas, ist bekannt für seine Traumstrände. Doch das Land hat noch viel mehr zu bieten. Wilde Urwälder, eine Unterwasserwelt, die beim Schnorcheln erkundet werden kann, Riesenschildkröten und Flughunde, Markttreiben in der Hauptstadt Victoria, eine schmackhafte kreolische Küche, eine Insel, die ein Paradies für Fahrradfahrer ist und eine Verfassung, in die sogar der Naturschutz aufgenommen wurde.
Strände sind öffentlich
Lange Zeit galten die Seychellen als Luxus-Reiseziel. Inzwischen gibt es aber auch Guesthouses, in denen man sich für günstigeres Geld einquartieren kann. Ohne eine Unterkunft nachzuweisen, kommt niemand ins Land: Am Flughafen müssen Reisende eintragen, in welchem Hotel sie die ersten Nächte unterkommen.
So soll auch verhindert werden, dass Touristen nachts am Strand schlafen – denn das ist verboten. Ansonsten herrscht aber eine sehr liberale Strand-Politik: Sie sind öffentlich, auch wenn sie an einem Hotel liegen.
Wer auf der Hauptinsel Mahe aus dem Flieger steigt, dem schlägt erstmal eine Wand feucht-warmer Luft entgegen. Auf den Seychellen ist es ganzjährig warm, tagsüber herrschen etwa um die 30 Grad Celsius, nachts sind es um 24 Grad.
Bummel durch die Hauptstadt Victoria
Insgesamt leben etwa 90.000 Menschen auf den Seychellen. 90 Prozent von ihnen wohnen auf der Hauptinsel Mahe. Zum Relaxen laden dort mehr als 65 Strände ein. Wer höher hinaus will, kann einen Blick auf den 905 Meter hohen Morne Seychellois werfen. Für Seychellen-Verhältnisse tobt in der Hauptstadt Victoria das Leben.
Auf dem Sir Selwyn Selwyn Clarke Market kann man sich unter die Einheimischen mischen, die dort frischen Fisch, Bananen, Mangos, Tomaten, aber auch importierte Waren kaufen. Einen kurzen Spaziergang entfernt steht der Clock Tower, eine Nachbildung des Uhrturms an der Vauxhall Bridge Road in London. Er gilt als Wahrzeichen der Seychellen.
Seit der Eröffnung des internationalen Flughafens auf Mahe 1972 hat auch der Tourismus eine neue Dimension bekommen. Allein im vergangenen Jahr haben mehr als 360.000 Menschen die Seychellen besucht. Die größte Gruppe machen übrigens die Deutschen aus: Mehr als 61.000 Bundesbürger waren 2018 auf den Seychellen.
Praslin mit dem Fahrrad erkunden
Praslin – die mit etwa 38 Quadratkilometern zweitgrößte Insel des Archipels – ist bekannt für eine Muschelfarm, die schwarze Perlen züchtet und für das Naturschutzgebiet Vallée de Mai, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Von dort geht es mit der Fähre zum Beispiel nach La Digue.
Bremer werden sich auf dem fünf Kilometer langen und drei Kilometer breiten Eiland wohl fühlen: Schon am Anleger werden einem Fahrräder zum Ausleihen angeboten. Der Drahtesel ist Fortbewegungsmittel Nummer Eins. Mit ihm lassen sich Granitfelsen, Traumstrände, Wälder und Bauwerke im französischen Kolonialstil entdecken.
Die meisten Reisenden auf Silhouette werden hingegen mit einem Golfcart abgeholt. Auf der drittgrößten Insel der Seychellen können Touristen ausschließlich zwischen zwei Unterkünften wählen. Ansonsten ist die Insel, abgesehen von einem kleinen Dorf, in dem Einheimische leben, der Natur überlassen.
Riesenschildkröten auf Curieuse
Mehr als 90 Prozent davon stehen unter Schutz – für diesen sorgen auch die Dorfbewohner, deren Aufgabe die Pflege der Natur ist. Silhouette bietet Besuchern wunderschöne Strände und Wanderwege durch das Bergige der Insel.
Ein Spaziergang lohnt sich auch auf Curieuse. Vom „Doctor’s House“, wo einst Lepra-Kranke behandelt wurden, geht es vorbei an Mangroven, exotischen Pflanzen, Erdlöchern, in denen Krebse hausen, und Geckos. Der Höhepunkt: Die frei lebenden Riesenschildkröten. Sogar der Nachwuchs kann in einer Aufzuchtstation gesehen werden. Sie ist Teil der Renaturierung der Insel.
Wer die Seychellen nicht nur bei Spaziergängen und im Meer fühlen möchte, kann sie natürlich auch schmecken: In flüssiger Form zum Beispiel in den frisch gepressten Säften, dem milde und nach deutschem Reinheitsgebot gebrauten Seybrew oder dem auf Mahe destillierten und ausgezeichneten Takamaka-Rum.
Besonderes Souvenir: Die Coco de Mer
Fisch- und Meeresfrüchte-Liebhaber kommen auf den Seychellen voll auf ihre Kosten. Die überwiegend aus dem indischen und französischen Raum inspirierte Küche zeigt sich in Currys, gegrilltem Frisch und Hähnchen-Gerichten, die zum Beispiel mit herzhaft mariniertem Mangosalat, Papayapüree oder Varianten der Brotfrucht serviert werden. Wer es wie die Seychelloise machen möchte, bestellt sich eine Extra-Portion Chili dazu.
Wer sich übrigens doch ein exklusives Souvenir mitbringen möchte, kann eine Coco de Mer kaufen – das ist der Samen der sogenannten Seychellenpalme. Sie kommt ausschließlich auf Praslin und Curieuse vor. Jedes Jahr darf aber nur eine bestimmte Anzahl der Meereskokosnuss ausgeführt werden.
Übrigens: Die Seychellen sind in diesem Jahr das Partnerland der Reiselust. Das Seychelles Tourist Office wird auf der Messe die Besucher über die tropische Inselwelt informieren und hat auch ein Rahmenprogramm angekündigt. Alles über die Seychellen auf seychelles.travel im Netz.
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Auf Dauer besser, lebt es sich diesbezüglich in unmittelbarer Nähe der nordfriesischen Inseln, wie Butenbremer im Exil wissen. Dort herrschen die vier Jahreszeiten, es gibt Sturm und Fisch satt, aber keine Tsunami.