Haben viel über das plattdeutsche Theater zu sagen: 2. stv. Bürgermeister Ewald Helmerichs, Hans Meinen und Reinhard Goltz. (v.l.) Foto: Konczak
Lemwerder

Wi maakt Theater

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Austellung beleuchtet die Rolle der Bühne für das Plattdeutsche.

Es könnte eine Quizfrage sein: Wie viele plattdeutsche Theatergruppen gibt es? Die Antwort liefert eine Ausstellung die seit vergangenem Freitag im Rathaus in Lemwerder zu sehen ist. Es sind rund 3.000 Gruppen. Diese Zahl allein verdeutlicht schon die Bedeutung, die das plattdeutsche Theater für den Erhalt der niederdeutschen Sprache inne hat. Die Ernennung des plattdeutschen Theaters zum immateriellen Kulturerbe im Jahr 2014 tut ihr übriges.

Reinhard Goltz leitet das Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen. Er stellt die rhetorische Frage, was es neben „glorreichen Figuren wie Heidi Kabel“ im niederdeutschen Theater noch gibt. Einige der ausgestellten Tafeln liefern Beispiele, für das, was gerne unter den Tisch fällt, wenn vom plattdeutschen Theater gesprochen wird – viele junge Leute kommen über das breite Angebot der zahlreichen Gruppen zum Theater. Jede fünfte Speeldeel, so Goltz, hat auch eine Gruppe speziell für und mit jungen Leuten.

Hans Meinen, Plattdeutsch-Beauftragter des Landkreises Wesermarsch unterstreicht, dass es ein wichtiger Aspekt sei, die niederdeutsche Sprache in den Alltag zu holen. Hierzu leiste das Theater einen wichtigen Beitrag. Auch die soziale Leistung der Gruppen sei beachtlich, fügt Goltz hinzu.

Auch mit Stücken, die nicht im ersten Moment mit Plattdeutsch in Verbindung gebracht werden, setzt sich die Austellung auseinander. So gibt es etwa eine Übersetzung von Goethes Faust, die nicht aus der Mode kommen will.

Die Austellung „Wi maakt Theater“ ist noch für mindestens zwei Monate im Rathaus zu sehen. Im neuen Jahr soll es eine Rahmenveranstaltung geben.

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