Dortmunds Erling Haaland (rechts) ist von Johannes Eggestein kaum zu stoppen. Foto: Nordphoto Ein Bild stellvertretend für den Unterschied zwischen Werder und BVB: Während es für Bremens Nachwuchshoffung Johannes Eggestein (links) nur zum Einwechselspieler reicht, knallt Dortmunds Erling Haaland ein Tor nach dem anderen rein – gestern war es das 2:0. Foto: Nordphoto
Dortmund Heimspiel

Nur ansatzweise gut

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Werder verliert 0:2 gegen den BVB und ist inzwischen seit 784 Minuten in der Liga ohne selbst erzieltes Tor.

Für Werder Bremen war es weiterer Spieltag zum Vergessen: Nicht nur, dass die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt ihr Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 0:2 (0:0) verlor – nein, zudem sammelte die Konkurrenz im Tabellenkeller fleißig Punkte, was Werders Lage wieder ein Stück düsterer aussehen lässt. Der Rückstand des Tabellen-17. auf den Relegationsplatz beträgt nun drei, der aufs rettende Ufer sogar schon fünf Punkte. Gegen den BVB hatten die Bremer über weite Strecken zwar eine gute Vorstellung gezeigt, in den entscheidenden Momenten aber einmal mehr nicht aufmerksam genug verteidigt.
Werders Dreier-Sturm im 3-4-3-System bildeten Yuya Osako, Davie Selke und Milot Rashica, dahinter im zentralen Mittelfeld sicherten Davy Klaassen und Leonardo Bittencourt ab. In der Dreierkette ersetzte Ömer Toprak derweil den verletzten Kevin Vogt. Auf den Halbpositionen spielten Theodor Gebre Selassie (rechts) und Ludwig Augustinsson (links), für den es nach neun Wochen Verletzungspause der erste Einsatz im Jahr 2020 war.

BVB-Keeper Bürki entschärft vor Rashica

Im ausverkauften Weserstadion fand Werder gut ins Spiel und war dem BVB während der ersten Hälfte ebenbürtig. Die Hausherren gewährten ihrem Gegner aus dem Spiel heraus keine einzige Chance. Richtig gefährlich wurde es nur nach einem Freistoß von Raphael Guerreiro, den Torhüter Jiri Pavlenka entschärfen konnte (43.). Im Spiel nach vorne agierte Werder zwar durchaus mutig, entschied sich immer mal wieder für den riskanten Pass – kam aber nicht entscheidend durch.

Bestes Beispiel dafür war die Szene aus der 45. Minute, als Osako per durchgestecktem Pass Rashica auf die Reise schickte, der herauseilende BVB-Keeper Roman Bürki aber schneller am Ball war.

18. Standard-Gegentreffer als kalte Dusche

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es dann die kalte Dusche für Werder – wie schon so oft in dieser Saison nach einer Standard-Situation. Nach einer Ecke von Jadon Sancho schoss Dan-Axel Zagadou den Ball im Fünfmeterraum volley ins Tor, Selke hatte ihn gewähren lassen (52.). Bittere Zahlen: Für Werder war es das elfte Gegentor nach einem Eckball und das insgesamt 18. nach einer Standardsituation in dieser Spielzeit. Kurz darauf war das Spiel gegen den BVB dann auch entschieden, weil der Mann traf, der eben immer trifft: Erling Haaland.
Nach Hereingabe von Sancho ließ der Norweger Toprak mit einer explosiven Bewegung stehen und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel zum 2:0 ins Tor (66.).

Pavlenka verhindert höhere Pleite

Kurz darauf hätte Haaland beinahe noch nachgelegt, wurde aber im letzten Moment noch von Milos Veljkovic gestoppt (70.). Auch danach boten sich dem BVB Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben – Haaland (80./90.+1) und Hakimi (88.) scheiterten aber an Pavlenka.
Werder war in der Schlussphase zwar sichtlich bemüht, noch einmal den Vorwärtsgang zu finden, kam durch den eingewechselten Johannes Eggestein auch zu einem Torabschluss (79.), blieb insgesamt aber viel zu harmlos – und somit weitere 90 Minuten ohne selbst erzieltes Tor.

Zahlen eines Absteigers

Die Bremer warten seit nunmehr 784 Minuten auf einen Bundesliga-Treffer, den nicht der Gegner erzielt hat. Auf der anderen Seite stellen sie mit 53 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga. Ohne jeden Zweifel: Das sind Zahlen eines Absteigers.
Am Tag vor der Partie hatte Kohfeldt einmal mehr einen personellen Rückschlag hinnehmen müssen: Nuri Sahin, eigentlich fest eingeplant als Vertreter des gesperrten Maximilian Eggestein, meldete sich krank ab. „Er hat nach dem Abschlusstraining Magenprobleme bekommen“, berichtete Kohfeldt kurz vor dem Anstoß. Sahin blieb also auf der Bank, was für eine überraschend offensive Bremer Anfangsformation sorgte.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Exilbremer sind hocherfreut über das bisherige Abschneiden vom Bolzclub an der Weser in ihrer Heimatstadt.

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