Um rund ein Jahr verzögert sich der Baubeginn – wenn alles klappt. An das Warten haben sich die Woltmershauser schon gewöhnt, wurden erste Varianten der Deicherhöhung doch schon 2011 öffentlich vorgestellt.
Im Mai 2019 hieß das Ziel des Deichverbands am linken Weserufer noch, mit den Arbeiten in diesem Herbst zu beginnen. „Am 2. September haben wir den Antrag auf Planfeststellung gestellt“, erklärt nun die zuständige Projektingenieurin Annika Stief dem Woltmershauser Beirat.
Der Planfestellungsbeschluss kann damit frühestens im Herbst 2021 erfolgen – und damit auch der Baubeginn.
Abschnitt B zuerst angehen
Um rund 75 bis 100 Zentimeter muss der Deich zwischen der Straße Zum Lankenauer Höft und der Ladestraße erhöht werden, um den Hochwasserschutz auch künftig gewährleisten zu können.
Am bisherigen Plan zur Erhöhung für den Küstenschutz habe sich indes kaum etwas geändert, sagt Stief. Fest steht: Los geht es mit dem Abschnitt B zwischen Kompassweg und Lesumweg. Es folgen Abschnitt C und schließlich Abschnitt A mit einer geplanten Bauzeit von je rund einem Jahr.
Die Baustelle sowie die Lagerfläche wird am Parkplatz in Abschnitt A nahe der Straße Zum Lankenauer Höft eingerichtet.
Wertgutachten im kommenden Jahr möglich
Entlang der Abschnitte B und C liegen die Kleingartenvereine Rablinghausen/Lankenau, Hansekogge und Westerdeich. Rund 60 Parzellen müssen der Deicherhöhung weichen.
„Die Schätzungen und Wertgutachten für diese Kleingärten können in der nächsten Vegetationsperiode vorgenommen werden“, erklärt Stief. Die Entschädigungen würden jedoch erst nach erfolgter Planfeststellung erfolgen. Gleiches gilt für die Beweissicherung an Gebäuden. Ein unabhängiger Sachverständiger wird diese dann vor Baubeginn aufnehmen.
Asphaltierter Weg auf der Deichkrone
In Abschnitt C liegt der Spiel- und Wassergarten. „Wir wollen dort so wenig wie möglich eingreifen“, berichtet Stief, einige Spielgeräte müssten aber weichen. Der Umweltbetrieb Bremen werde sie an anderer Stelle wieder aufbauen.
Nachdem auch Abschnitt A fertiggestellt wurde, soll die Deichkrone auf gesamter Strecke etwa drei Meter breit asphaltiert werden. Diesen Weg können dann auch Radfahrern nutzen. „Bis dahin kann sich das Bauwerk dann noch setzen“, sagt Stief.
Baustelle wird umfahren
„Die gesamte Baustelle wird eingezäunt und mit einem Staubschutz versehen. Außerdem gibt es eine Reifenwaschanlage“, sagt Sief. Die Baustellenfahrzeuge werden aus dem Stadtteil Woltmershausen so weit wie möglich herausgehalten. Sie umfahren die Wohngebiete und nutzen die Senator-Borttscheller-Straße und den Neustädter Hafen.
Diese Transporte wurden bereits mit dem Logistikkonzern BLG und dem Hafenamt sowie dem zuständigen Senatsressort abgestimmt.
Details zu Planung und Baustelle unter deichverband-bremen-alw.de
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