Bei der WM 2014 jubelten bei der Partie gegen Brasilien 11.000 Zuschauer beim Public Viewing an der Galopprennbahn in der Vahr. Foto: pv
Galopprennbahn

Geläuf für Weltstars

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An Ideen mangelt es Frank Koopmann nicht, wenn er davon schwärmt, wie man die Galopprennbahn nutzen könnte.

Angefangen bei unterschiedlichen Musik- und Kulturevents über Open-Air-Kino bis hin zu Sport- und Spaßveranstaltungen. Wenn Koopmann erst mal in Fahrt kommt, dann ploppen immer wieder neue Veranstaltungsideen auf.

„Für die Stadt ist das eine tolle Eventfläche“, findet der Bremer. Und es sind auch nicht einfach nur Ideen, die Koopmann vorschlägt. Jede einzelne der Veranstaltungen, die er in einem 15-seitigen Konzept anreißt, „können wir umsetzen“, sagt der Inhaber der DJ- und Künstleragentur Park 34.

Natürlich sei wegen Corona derzeit schwer planbar, wann man größere Veranstaltungen mit 1.000 und mehr Besuchern auf die Beine stellen könne, doch für 2021 – sofern die Pandemie dann unter Kontrolle sei – könne er sich einen Tanz in den Mai oder ein Oktoberfest gut vorstellen

Zwei Monate Vorlauf

„Etwa zwei Monate Vorlauf würde ich für solche Veranstaltungen benötigen“, sagt der Mann, der seit 30 Jahren in der Eventbranche arbeitet. Nach eigener Auskunft organisierte er rund 500 größere Veranstaltungen.

„Wir haben die Erfahrung, das Know-how und die Kontakte“, verweist er auf sein Netzwerk, zu dem auch Jan Trautmann, Geschäftsführer von Bremen Events & Concerts, gehört. „Weltstars wie Tom Jones, Anastasia, Oleta Adams oder Kool and the Gang könnte man über diese Schiene zu Konzerten auf der Rennbahn verpflichten“, erklärt Koopmann.

Ein Soulfestival mit Leuten wie Gloria Gaynor oder den Temptations könne er sich ebenfalls sehr gut vorstellen. Was die behördliche Genehmigung für Musikveranstaltungen auf der riesigen Freifläche angeht, sollte dies kein Problem darstellen, ist Koopmann überzeugt.

Natürlich gebe es bestimmte internationale Top-Künstler, die man im Voraus bezahlen müsse. „Aber wenn man weiß, dass es welche sind, die richtig Publikum ziehen und die Konzerte vorher entsprechend bewirbt, ist das finanzielle Risiko für mich als Veranstalter sehr überschaubar“, sagt Koopmann.

Ninja-Warrior auf der Rennbahn

Ein weiterer seiner Kontakte führt zu einem befreundeten Veranstalter nach München, mit dem Koopmann das Ninja-Warrior-Konzept aus dem TV-Format auf der Rennbahn umsetzen könnte.
Was übrigens ein weiterer Vorteil sei, so Koopmann, „ist das Hotel gleich nebenan und der schiere Platz des Geländes, wo man beispielsweise auch problemlos ein Zirkuszelt aufbauen kann“.

Der Mann hat Ideen – das meiste davon aufgrund Corona natürlich vor allem Zukunftsmusik. Aber Koopmann hat für dieses Jahr bereits eine Veranstaltung angeleiert. Am zweiten Adventwochenende will er von Freitag (4. Dezember) bis Sonntag ein dreitägiges Weihnachtsevent auf die Beine stellen.

Kleiner Weihnachtsmarkt geplant

Vor allem der Bereich hinter der Tribüne soll dabei genutzt werden. Drei Tage lang soll ein kleiner Weihnachtsmarkt mit einfachen Snacks, Getränken plus einigen Info- und Verkaufsständen entstehen. Dazu soll es ein Entertainmentprogramm auf kleiner Bühne geben – unter anderem mit Auftritten von Mitgliedern von Koopmanns Musikschule und einem Chor. Eine Tombola plus Ponyreiten und Kutschfahrten über das Gelände könnten noch dazu kommen.

„Die Bürgerinitiative unterstützt das natürlich“, sagt Andreas Sponbiel, der Sprecher der Bürgerinitiative, die 2019 den Volksentscheid gegen die Bebauung der Rennbahn erzwungen hatte. „Wir würden jeden hier unterstützen, der die Fläche mit tollen Aktionen beleben will.“

Antrag und Genehmigung

Wer ein Projekt auf der Rennbahn organisieren möchte, kann seinen Antrag über ein Formular auf der Homepage zzz-bremen.de an die Zwischenzeitzentrale (ZZZ) einreichen. Sie nimmt dann Kontakt auf und überprüft die Machbarkeit. Die Entscheidung selbst trifft die Lenkungsrunde aus Vertretern der Ressorts Wirtschaft, Bau, Kultur und Finanzen. Koopmann hat seine Großprojekte dort aufgrund der Corona bedingten Unsicherheit noch nicht vorgestellt. „Aber wir haben nichts gegen Großevents. Je mehr passiert, um so besser“, sagt Daniel Schnier, einer der Köpfe der ZZZ. Schließlich entspreche dies dem Konzept einer Zwischennutzung.

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