Vor dem Besuch bei den Großeltern noch schnell zu Hause einen Corona-Test machen – das soll in den kommenden Wochen möglich sein. Seit dieser Woche dürfen Apotheken in Deutschland Schnelltests für den Privatverbrauch verkaufen. Allerdings sind sie für medizinische Laien noch nicht erhältlich.
Diese Tests müssen erst noch entwickelt und zertifiziert werden. Denn für sie gelten strenge Regeln. Bisher durften die Antigen-Tests nur von medizinisch geschultem Personen abgenommen werden. Sie haben die Abstriche mit einem langen Stäbchen tief in der Nase oder im Rachen genommen.
Schnelltests müssen verlässlich sein
Die Tests für Zuhause müssen aber so konzipiert werden, dass auch Laien damit umgehen können. Verschiedene Möglichkeiten, vom Speicheltest bis zum Abstrich im vorderen Nasenvorhof, werden dafür von Herstellern geprüft und entwickelt.
Wichtig ist nicht nur, dass diese Tests leicht anzuwenden sind. Auch die Zuverlässigkeit der Antigen-Schnelltests müsse hoch sein, betont Lukas Fuhrmann, Sprecher der Gesundheitsbehörde.
„Ein Schnelltest ersetzt keinen PCR-Test“
Zudem müssen die Beipackzettel die Nutzer darüber informieren, wie sie mit einem negativen, positiven oder unklaren Ergebnis umgegangen sollen. „Ein Schnelltest ersetzt keinen PCR-Test. Ein positiver Schnelltest muss immer durch einen Labortest bestätigt werden“, erläutert Fuhrmann.
Auch Klaus Scholz, Präsident der Apothekerkammer Bremen, betont: „Die Schnelltests sind nur eine Ergänzung, können aber eine weitere Möglichkeit sein, um Infektionen aufzudecken.“
Noch nicht klar, wann Schnelltests kommen
Scholz glaubt, dass die Nachfrage nach den Tests sehr groß sein wird. „Vor Treffen mit Freunden oder wenn man unspezifische Symptome hat und in einem empfindlichen Umfeld unterwegs ist“, nennt er Beispiele für Situationen, in denen ein Schnelltest einen ersten Überblick geben kann. Der Apotheker betont aber auch, dass diese Corona-Tests nur eine Momentaufnahme sind und Anwender sich nicht in falscher Sicherheit wiegen sollten.
Einige Hersteller sind laut Scholz optimistisch und rechnen mit einer Zulassung und dem Verkauf noch im Februar. Der Präsident der Apothekerkammer sieht das eher skeptisch: „Man muss abwarten, ob die Zulassung tatsächlich so schnell vonstatten geht. Bisher sind das alles eher unzuverlässige Aussagen.“ Er rechnet mit Kosten von 10 bis 15 Euro pro Test.