Kaum haben Arbeiter die Bäume, Pfähle, Mülleimer wieder aufgerichtet, liegen sie wieder am Boden. Lkw-Fahrer nutzen die Rasenflächen und Nebenanlagen im Gewerbegebiet Hansalinie als Rastplatz. Beim Rangieren und Einparken zerwühlen die schweren Transporter den Boden und fahren häufig gegen Bäume, Pfähle und Mülltonnen.
Im Gewerbegebiet ist es wie an vielen Autobahnstrecken: Es mangelt an Stellplätzen für Lastwagen. Insbesondere Fahrzeuge mit osteuropäischer Zulassung, so Beobachter, weichen an der Hansalinie auf die Nebenanlagen aus. Dort verbringen sie ihre gesetzlich vorgeschriebene Pause oder warten darauf, dass sie Ladung aufnehmen können.
Mehrere Probleme
Beim Rangieren der schweren Fahrzeuge bemerken die Fahrer häufig wohl nicht einmal, dass sie beim Zurücksetzen gegen die Pfähle und Bäume dort stoßen.
Aber die Rangiererei ist nicht das einzige Problem, das die Fahrer in dem Gewerbegebiet bereiten. Es fehlt nicht nur an ordentlichen Stellplätzen, sondern auch an Sanitäranlagen für die Fahrer, die oft tagelang unterwegs sind. Die Folge: Viele benutzen das benachbarte Naturschutzgebiet und die Außengelände von Betrieben als Toiletten, wie der langjährige Naturschutzwart Rolf Wiegmann beobachtet.
Einige Unternehmen haben schon eindeutige Verbotsschilder (kleines Foto) aufgestellt, die auch ohne deutsche Sprachkenntnisse zu verstehen sind. Um den Missbrauch zu unterbinden, schlägt Wiegmann vor, im Gewerbegebiet sanitäre Anlagen aufzustellen, die auch als Trucker-Treff geeignet wären.
Auch in anderen Gewerbegebieten
Unter ähnlichen Problemen wie die Hansalinie leiden auch andere Gewerbegebiete. Allerdings wurden dort inzwischen Findlinge, große, schwere Steine, an den Bäumen abgelegt, um sie zu schützen. Solche Lösungen finden sich zum Beispiel im Güterverkehrszentrum (GVZ). Und im Kleingartengebiet Waller Fleet verhindern Findlinge, dass die Autos die Wege befahren.
Während Fahrer mit ihren Autos Holzpfähle beiseite oder aus dem Erdreich drücken, würden Findlinge das Fahrzeug stoppen – und meist beschädigen. Schon deshalb dürften die Fahrer dann achtsamer rangieren.
Lösung finden
Wiegmann wünscht sich, dass auch für das Gewerbegebiet Hansalinie solch eine Lösung gefunden wird, um Bäume und Nebenanlagen langfristig zu schützen.
An einer anderen Stelle der Europaallee wurde zum Beispiel ein Betonband aufgestellt, um eine Durchfahrt zu begrenzen. Das wurde allerdings mit schwerem Gerät flugs beiseite geschoben. Größere Fahrzeuge können den Bereich wieder passieren.