Für Fred Buchholz ist es „eine Katastrophe“. Der Vorsitzende des Taxi-Rufes Bremen sorgt sich um die Taxi-Unternehmen. Die Preise für Benzin und Diesel steigen und steigen, aber die Taxi-Fahrer können ihre Tarife nicht kurzfristig anheben. „Dafür muss zunächst ein Antrag beim Bremer Verkehrsressort gestellt werden“, erklärt Buchholz.
Tariferhöhung vor Kriegsausbruch beantragt
Tatsächlich hat die Bremer Fachvereinigung Personenverkehr schon am 24. Februar, also vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine, eine Erhöhung der Fahrpreise beantragt. „Ursprünglich ging es bei dem Antrag auf Preisanpassung nicht nur um Benzinpreise, sondern auch um Tarifsteigerungen“, erklärt Jens Tittmann, Sprecher des Mobilitätsressorts. Die Taxibranche litt auch darunter, dass in der Corona-Pandemie weniger Menschen mit dem Taxi fuhren.
„Dieser Prozess der Preiserhöhung dauert aber vom Antrag bis zur Umsetzung bis zu acht Monate“, sagt Buchholz. Das helfe in der jetzigen Situation nichts. „In der Zukunft können deshalb Betriebsschließungen durchaus kommen“, befürchtet er. Schließlich hätten die Taxi-Unternehmer ihre Reserven schon während der Pandemie aufgebraucht.
Bundesverband will Krisenzuschlag
„Um unserer Branche zu helfen, möchte der Taxi-Bundesverband in Berlin erreichen, dass die Politik eine Art Krisenzuschlag einführt“, erklärt Buchholz. Ein Euro extra pro Tour fordert der Verband als Zuschuss von der Bundesregierung. Momentan koste eine Fahrt von fünf Kilometern mit fünf Minuten Wartezeit durchschnittlich 17,40 Euro nach Taxameter. „Da wäre der eine Euro für uns überlebenswichtig“, betont Buchholz.
In einem Brandbrief an die Bundesregierung drängt der Taxi- und Mietwagenverband auf „die Aussetzung der Energiesteuer für mindestens drei Monate“.
Von den 480 Taxis in Bremen sind laut Buchholz nur „eine Handvoll“ elektrisch angetrieben. Ein Umstieg auf E-Taxis von jetzt auf gleich sei nicht möglich, meint Buchholz.