Theaterpädagogin Barbara Theisen gehört seit 2006 zum Verein Kukuk. Unter ihrer künstlerischen Leitung wurden zahlreiche Projekte realisiert. Foto: Roskamp
Worpswede

Masken, Inklusion, Zelluloid

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Kukuks künstlerische Leiterin Barbara Theisen über die Arbeit des Vereins

Barbara Theisen ist die künstlerische Leiterin hinter dem Worpsweder Verein Kukuk, einer lokalen Institution für Kunst Kultur und Kreativität. Als studierte Theaterpädagogin kennt Theisen sich mit Stücken, Walk Acts und der Arbeit mit Gruppen aus, im jüngst vollendeten Projekt „Quix Quax irgendwas, ich kann – ich will – ich bin“ musste sie sich aber mit einer Materie auseinandersetzen, die ihr bislang zu großen Teilen unbekannt war. „Es war Corona geschuldet, dass wir nun ein Filmprojekt gemacht haben“, sagt Theisen. Die Pandemie habe die Arbeit eh schon erschwert, immer wieder waren Kinder krank. „Dann hatten wir Räume für ein Theaterstück, vor einem halben Jahr hieß es aber, die Räume stünden nicht mehr zur Verfügung. Andere Aufführungsräume haben wir schlicht nicht gefunden.“ Die Überlegung, aus dem Stück einen Film zu machen, fiel laut Theisen kurzerhand.

„Das war aber ein komplettes Umdenken und eine Herausforderung“, räumt Theisen ein. Schon am ersten der sechs Drehtage fehlten außerdem fünf Beteiligte. An dem gesamten Projekt arbeitete der Verein elf Monate, eine vergleichbare Zeitspanne wie bei einem Theaterstück, gefördert wurde das Projekt von der Aktion Mensch und der Ruth-und-Helmut-Middeldorf-Stiftung. Mit dabei waren 20 Kinder, im Alter von sechs bis 16. „Jeder kann immer teilhaben, wir sind offen“, so Theisen. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt, zirka 150 Zuschauer waren bei der Aufführung am Sonntag, 10. Juli, in der Bötjerschen Scheune dabei.

Verein braucht Unterstützung

Der Verein Kukuk, der keinerlei institutionelle Förderung erhält und daher auf finanzielle Unterstützungen angewiesen ist, wurde im Jahr 2004 gegründet, Theisen selbst kam 2006 dazu. Der Stolz ist ihr anzumerken, wenn sie Fotos vergangener Projekte zeigt. „Die Herbstzeitlosen“ von 2019 und 2020 zählt zu den vielen inklusiven Unterfangen, die der Verein bisher umgesetzt hat. Hierbei gehörte, wie so oft bei Kukuk, ein Maskenworkshop zum Anfang der gemeinsamen Arbeit. Die Fertigung findet hier mit verbundenen Augen statt. „Die Maske ist die Rolle. Daher hat man die Gelegenheit mit verbundenen Augen etwas zu erstellen, mit dem man sich anfreunden kann. Das bringt sehr viel von unten nach oben und man scheitert nicht am eigenen Perfektionismus, wenn man sich etwas bestimmtes vornimmt wie eine alte Frau oder einen Gnom. Es entsteht ein ganz anderer Zugang“, erklärt Theisen.

Über Fördermöglichkeiten und aktuelle Projekte von Kukuk kann man sich im Internet unter kukuk-worpswede.de informieren.

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