Wer in Bremen eine Sperrmüllabholung beantragen will, sollte dies nur über die offiziellen Wege der Bremer Stadtreinigung (DBS) tun. Diese holt einmal im Jahr kostenlos für jeden Haushalt Sperrmüll bis zu fünf Kubikmetern ab.Foto: Schlie Wer in Bremen eine Sperrmüllabholung beantragen will, sollte dies nur über die offiziellen Wege der Bremer Stadtreinigung (DBS) tun. Diese holt einmal im Jahr kostenlos für jeden Haushalt Sperrmüll bis zu fünf Kubikmetern ab. Foto: Schlie
Verbraucher

Dreiste Sperrmüll-Abzocke

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Die Bremer Stadtreinigung warnt vor unseriösen Anbietern

Vor dem Umzug will Sabine Feldmann ihren Keller entrümpeln. Im Internet sucht sie nach einem Abholer – und gerät in eine Falle. „Die Internetseite sah seriös aus und stand ganz oben. Ich habe nach Bremer Sperrmüll gesucht“, sagt Feldmann, die ihren wahren Namen nicht veröffentlich sehen will.

Die Rentnerin wählt die angegebene Bremer Nummer und erlebt die erste Überraschung. „Mir wurde gesagt, dass es vor Januar keine freien Termine für eine kostenlose Sperrmüllabholung gibt“, sagt Feldmann, die glaubt, sie habe mit einem Unternehmen gesprochen, das im Auftrag der Bremer Stadtreinigung (DBS) arbeitet.

Da der Termin der Wohnungsübergabe näher rückt, vereinbart die Bremerin einen kostenpflichtigen Termin – abgerechnet wird pro Kubikmeter. Der Mitarbeiter überschlägt: Rund 200 Euro soll sie bezahlen.

Zur Abholung erscheinen vier Männer, arbeiten zwei Stunden lang. Doch plötzlich soll Feldmann mehr als 600 Euro bezahlen. „Ich habe sie dann auf 540 Euro herunter gehandelt“, sagt die Rentnerin. Auf Nachfrage, warum der Preis nun höher sei, wird ihr gesagt, ein Praktikant habe ihr falsche Informationen gegeben. Außerdem verlangen die Männer nun Bargeld, das Kartenlesegerät sei defekt.

Noch immer in dem Glauben, es sei alles korrekt, bezahlt Feldmann bar. Erst auf ihr Drängen hin quittiert ein Mitarbeiter auf einer nicht ausgefüllten Rechnung die Geldübergabe.

Beschwerden von Kunden

Die dort angegebene Firma ist allerdings nicht die, die Feldmann ursprünglich beauftragt hatte. Beide Unternehmen sind unter der im Internet angegebenen Bremer Adresse nicht zu finden. „Die Leute nutzen den Umzugsstress und Zeitdruck schamlos aus“, ärgert sich Feldmann.

Sie ist nicht die einzige, die an solch ein Unternehmen geriet. „Bei uns melden sich Kunden und beschweren sich darüber, dass es erst im Januar wieder freie Termine für die Sperrmüllabholung geben soll und sie für frühere Termine Geld bezahlen sollen“, sagt Antje von Horn, Sprecherin der Bremer Stadtreinigung.

Grundsätzlich darf jeder Bremer Haushalt einmal im Jahr kostenlos Sperrmüll von fünf Kubikmetern abholen lassen. „Wir sind nicht ausgebucht. Wir haben sogar für Oktober noch freie Termine“, versichert von Horn. Die Abholung erfolgt über DBS in der Regel innerhalb von vier Wochen. Um eine seriöse Abfuhr zu beauftragen, rät von Horn dazu, das Formular auf der Homepage von DBS zu nutzen (dbs.info/sperrmuell/) oder anzurufen unter 361 36 11.

Verbraucherschützerin Nicole Bahr rät zudem, das Widerrufsrecht zu nutzen, wenn Abzock-Unternehmen plötzlich mehr Geld verlangen als abgesprochen wurde und notfalls Strafanzeige zu stellen.

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