Ein Angelboot mit sechs Männern an Bord sank in diesem Sommer südöstlich von Fehmarn, einige Tage zuvor kenterte ein Seekajak mit zwei Personen auf der Ostsee. In beiden Fällen war der Seenotrettungskreuzer „Bremen“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem Tochterboot „Vegesack“ im Einsatz.
Geht es nach den Vorstellungen der AG Maritime Meile soll eben dieser Kreuzer samt Beiboot in den nächsten Jahren im Vegesacker Museumshafen liegen. Ihre Namen scheinen geradezu prädestiniert für den Plan. Doch es gibt einige Hürden.
Betriebsverein oder Stiftung gründen
Die AG Maritime Meile ist ein Zusammenschluss aus Vereinen und Institutionen, die die Maritime Meile stärken und zu einem attraktiven Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen machen möchten. Eine juristische Person ist die Arbeitsgemeinschaft nicht. Sie kann zum Beispiel keine Verträge abschließen. Genau das wäre aber notwendig, wenn ein neues Schiff ohne Eigner für den Museumshafen gekauft werden soll.
Laut Thomas Rutka, Sprecher der AG Maritime Meile, soll einen Betriebsverein oder eine Stiftung gegründet werden, die diese Geschäfte übernehmen und zum Beispiel auch Geld einwerben kann. „Wir müssten die Gründung Anfang des neuen Jahres durchführen, um noch etwas erreichen zu können“, sagt Rutka.
Geld für Kauf von Seenotrettungskreuzer „Bremen“
Doch da wäre noch die nächste Hürde. Noch ist der Seenotrettungskreuzer in Betrieb und fährt Einsätze. Laut DGzRS wird das auch noch eine Weile so bleiben. Wie lange genau vermag niemand zu sagen. Sobald das Schiff außer Dienst gestellt wird, wird es versteigert.
Wer am meisten zahlt, bekommt den Zuschlag. Der neu gegründete Verein beziehungsweise die Stiftung müssten vermutlich eine Menge Geld einwerben, um den Zuschlag für die „Bremen“ zu bekommen – eine weitere Hürde.
Der Seenotrettungskreuzer „Bremen“ soll einen Teil der Lücke schließen, die der Fortgang der „Schulschiff Deutschland“ hinterlassen hat. Denn eines ist allen klar: „Einen eins-zu-eins-Nachfolger wird es vorerst nicht geben. Es ist einfach nichts auf dem Markt“, sagt Rutka.
Schwimmende Gastronomie für Vegesack
Dass der Schulschiff-Verein als Eigner damals entschieden hat, mit dem Segler nach Vegesack zu gehen, sei ein Glücksfall gewesen. Genau wie die Tatsache, dass das Schiff mit dem Verein einen Eigner hatte, der sich um die Finanzen und das Schiff gekümmert hat.
Der Sprecher der Maritimen Meile und seine Mitstreiter können sich zusätzlich ein weiteres Angebot für den Museumshafen vorstellen: eine schwimmende Gastronomie im Hafenbecken. „Das Angebot soll keine Konkurrenz zur bestehenden Gastronomie sein, sondern partnerschaftlich entwickelt werden“, betont Rutka.