Mehr als 100 Beschäftigte im öffentlichen Dienst nahmen am Valentinstag an der Ver.di-Kundgebung vor dem Delmenhorster Rathaus teil. Foto: Martina I. Meyer
Warnstreik

Warnstreik am Valentinstag

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Viele der Beschäftigten der Stadt Delmenhorst fanden sich gestern Mittag zum Warnstreik zusammen.

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und den Kommunen endete am 24. Januar ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite. „Ein positives Signal an die Beschäftigten ist ausgeblieben“, bedauert Heike Boldt, Ver.di-Gewerkschaftssekretärin.

Als Folge ruft die Gewerkschaft aktuell die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in vielen Kommunen zum Warnstreik auf. In Delmenhorst wurde am Valentinstag gestreikt. Mehr als 100 Beschäftigte der Stadt Delmenhorst fanden sich um 12.30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Rathaus zusammen.

Notbetreuung in Kitas

Die Stadtbücherei Delmenhorst konnte gestern aufgrund des Streiks erst ab 14 Uhr öffnen. „In den beiden städtischen Kindertagesstätten war in einigen Gruppen nur eine Notbetreuung möglich. Weitere Einschränkungen sind uns nicht bekannt“, teilt Felix Frank, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Delmenhorst, auf Nachfrage mit.

„Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erwarten zurecht eine angemessene und faire Entgelterhöhung. Es herrscht ein intensiver Wettbewerb um die Fachkräfte. Der öffentliche Dienst darf hier auf keinen Fall den Anschluss verlieren“, sagt Boldt. „Wir brauchen jedoch einen starken und attraktiven Öffentlichen Dienst. Und dafür braucht es vor allem jetzt wettbewerbsfähige Ein­kommen und keine Reallohnverluste.“

Monatlich mindestens 500 Euro mehr

Die hohe Inflation hinterlässt auch in den Geldbörsen vieler öffentlich Beschäf­tigter tiefe Spuren, besonders bei jenen mit niedrigen bis mittleren Gehäl­tern. Ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich.

„Überproportional betroffen von den hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sind die Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen. Deshalb ist uns diese soziale Komponente extrem wichtig.“, so Boldt weiter.

Petra Gerlach ist durch ihr Amt als Oberbürgermeisterin der Stadt Delmenhorst auch Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband Niedersachsen, doch mittelbaren Einfluss auf die Tarifverhandlungen kann sie dadurch nicht ausüben.

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