Um die 20 Einbrüche in Lauben beklagt der Kleingärtnerverein Am Werdersee seit Anfang Januar – einige Parzellisten wurden sogar schon mehrfach Opfer der dreisten Diebe.
„In diesem Winter hat es uns sehr hart getroffen“, sagt der Vereinsvorsitzende Peter Dörge. Von anderen Vorständen aus Bremen weiß er, dass sein Verein scheinbar der einzige mit einer derart hohen Zahl von Ein- und Aufbrüchen ist.
Über die Wintermonate wird immer wieder in Gartenlauben eingebrochen, normalerweise aber nur vereinzelt. Die aktuellen 20 Einbrüche sind aber auch nur die, von denen der Vereinsvorstand weiß. „Manche Pächter melden sich direkt bei der Polizei“, sagt Dörge. Die Zahl könnte also durchaus noch höher sein.
Fenster und Türen eingeschlagen
Bei den Taten handelt es sich scheinbar nicht um puren Vandalismus oder gar Einbrüche von Diebesbanden. Viel mehr wirken sie laut Dörge sehr unprofessionell.
Es wurden mit grober Gewalt Fensterscheiben eingeschlagen und Türen oder Fenster aufgebrochen. „In einigen Fällen wurde in den Lauben übernachtet“, berichtet Dörge.
Der Vereinsvorsitzende ist im Austausch mit der Polizei. Man gehe von Wohnungslosen und Drogensüchtigen aus, die für die Taten verantwortlich sind, sagt er. „Einige Geschädigte haben Spritzbestecke gefunden. Das ist natürlich gar nicht gut“, sagt Dörge.
Häufig sei es nicht der materielle Schaden, der die Pächter ärgert. Für die Kleingärtner, die Opfer eines Einbruchs wurden, ist eher das „Kopfkino“ problematisch, wie Dörge berichtet. Sie fragen sich, was die Eindringlinge in ihren Räumen gemacht haben.
Mögliche Verdrängung vom Bahnhof
Ein Parzellist hat inzwischen sogar mithilfe eines Überwachungssystems ein Bild eines Diebes machen können. Ihm wurde am hellen Vormittag ein Fahrradanhänger vom Grundstück gestohlen.
Ein anderes Vereinsmitglied, das nicht namentlich auftreten möchte mutmaßt, dass es sich um Drogenabhängige handeln könnte, die aus der Bahnhofsumgebung verdrängt wurden und nun in den innenstadtnahen Parzellengebieten weitestgehend ungestört sind.
Häuser besser schützen
In einigen Fällen waren die Häuser nicht gut gesichert, gibt Dörge zu bedenken. Rollläden schützten oft schon vor einem Einbruch, sagt er. Pächtern, die Opfer von Einbrechern geworden sind rät Dörge, auf jeden Fall die Polizei anzurufen, auch wenn der Schaden nur gering ist.
Allen die vorsorgen wollen, rät er dagegen, zunächst einmal die Hütte zu sichern. Außerdem sollte ein Versicherungsschutz bestehen.
Auch die Polizei rät, keine teuren Geräte in den Lauben zu lagern und es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen, zudem könnten Lichtquellen mit Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren installiert werden. Verdächtige Personen oder Fahrzeuge sollten sofort gemeldet werden.
Dörge lobt trotz allem das Verhalten der Gärtner: Alle Einbrüche, die ihm gemeldet wurden, waren von Nachbarn bemerkt worden. „Wir fordern jedes Jahr dazu auf, auch auf die Nachbargrundstücke zu achten. Und das funktioniert hervorragend“, stellt Dörge fest.