Wo könnten in Lilienthal, Grasberg und Worpswede bald freistehende Photovoltaik-Anlagen stehen? Um diese Frage ging es am vergangenen Mittwoch im Worpsweder Rathaus. Die drei Gemeinden wollen bei der Installierung der Anlagen gemeinsame Sache machen und haben zu einer näheren Klärung die schwedische Firma Sweco beauftragt. Sie bestimmte die Freiflächen in den Gebieten und erstellten ein grobes Konzept.
Weitere Betrachtungen nötig
Bunt fielen die Karten aus, die die Fachleute präsentierten. Rote Schattierungen standen dabei für Grundstücke, die für die Anlagen ungeeignet sind, orange für Flächen, die näher betrachten werden müssten und weiß für Flächen auf denen grundsätzlich eine Installierung möglich ist. Dabei war das Sweco-Team allerdings nicht vor Ort, sondern hat nur Pläne analysiert. Ob die Flächen tatsächlich zur Verfügung stehen oder vor Ort dann doch Hindernisse wie zum Beispiel Einspeisepunkte ins Stromnetz existieren, spielte bei der Studie keine Rolle. „Das müsste man in einem weiteren Schritt bei einer Begehung klären“, sagte Sweco-Projektleiter Martin Bröckling.
20 Prozent der Fläche geeignet
Dennoch: Die Fachleute konnten die Anwesenden schon einmal über die groben Standpunkte informieren. So seien rund 20 Prozent der Gemeinden für Solarparks geeignet. In Worpswede gibt es zum Beispiel große Weißflächen zwischen Hüttenbusch und Mevenstedt, in Grasberg wäre in den Bereichen bei Grasdorf, Huxfeld, Rautendorf und Dannenberg eine Installation möglich, während in Lilienthal vor allem im Süden und Westen von Worphausen Photovoltaik-Anlagen stehen könnten.
„Welle vor dem Ansturm reiten“
„Bei diesem Plan handelt es sich allerdings um eine Momentaufnahme“, machte Bröckling klar. Aus Sicht der Gemeinden ist nun allerdings Eile geboten, zum einen läuft eine Förderfrist der EU im Juni aus, zum anderen wolle man mit der zeitigen Planung anderen Gemeinden vorgreifen und so „die Welle vor dem Ansturm reiten“, wie Grasbergs Bürgermeisterin Marion Schorfmann sagte.
Energiewende bis 2040
Ob das vorliegende Konzept Bestand hat, hängt allerdings noch von weiteren Faktoren ab: Zunächst folgen Besprechungen mit dem Landvolkverband, dem Kommunalverbund, der Landwirtschaftskammer und dem Naturschutz- und Planungsamt des Landkreises. Dazu könnten auch noch gesetzliche Änderungen bevorstehen. Gleichwohl fängt die eigentliche Arbeit für die Gemeinden jetzt erst an. Die Planungsausschüsse müssen detaillierte Konzepte vorlegen. Mit den Solarparks wollen die Gemeinden ihren Teil zur Energiewende beitragen. Das Land Niedersachsen hat festgelegt, dass der Bedarf ab 2040 nur noch durch erneuerbare Energien gedeckt werden darf.