Nándor Angstenberger stellt nicht nur in der Großen Kunstschau aus, er schuf auch ein neues Werk vor Ort. Foto: Roskamp
Kunstsommer

Künstlerische Zeitreise

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Vielerorts stellt der Worpsweder Kunstsommer Alt und Neu in Kontext

Der Sommer bringt nicht nur heiße Temperaturen mit sich, auch der Worpsweder Kunstsommer steht an. Seit dem heutigen Sonntag, 25. Juni, laden die Worpsweder Museen mit drei Sonderausstellungen und neuen Dauerausstellungen Kunstfreunde ein. Hierbei ist es die zweite Saison für das Projekt „Zeitenwandel“, das laut Beate Arnold, Leiterin der Großen Kunstschau und des Barkenhoffs, beleuchten soll, welche Rolle die Kunst in Krisenzeiten einnimmt.

Der Barkenhoff und das Haus im Schluh zeigen in ihren Dauerausstellungen Heinrich Vogelers künstlerisches Schaffen und seinen Weg vom Jugendstilkünstler zum Kommunisten und Sozialreformer. Im Barkenhoff treffen die beiden Zeitgenossen Wenzel Hablik und Vogeler aufeinander. Die Ausstellung um Hablik zeigt nicht nur seine große Bandbreite – Tischler, Architekt, Künstler – man lernt auch den Menschen kennen, der sich für Utopien, auch architektonische Utopien, interessierte. Beim Lesen einiger der Worte, die Hablik zu seinen Werken schrieb, mag sich die Erkenntnis einstellen, dass auch Utopien dem Wandel der Zeit unterlegen sind. Was einstmals wegweisend erscheint haben mag, kann heute mitunter bitter aufstoßen.

In der Großen Kunstschau trifft Hablik auf den zeitgenössischen Künstler Nándor Angstenberger, der seine Werke in den kontextuellen Bezug zu Kreationen von Hablik und anderen Künstlern stellt. Eine Skulptur erschuf Angstenberger gar vor Ort, war zum Zeitpunkt des Presserundgangs am vergangenen Donnerstag noch mit dessen Fertigstellung beschäftigt. Ebenfalls in der Großen Kunstschau kann man die Ausstellung „Schrullige Sonderlinge“ betrachten, die sich Vogeler und der Künstlerkolonie Worpswede widmet.

Natur und der Mensch

Eine Mischung aus märchenhafter Natur und gen Horror abdriftenden menschlichen Einfluss zeigt Martin Voigt in einer Sonderausstellung in der Kunsthalle. Zigaretten sind ein Elemtent, das Voigt immer wieder aufgreift und das laut dem Künstler für den Einfluss der Konsumgesellschaft steht. Voigts Werke sind mystisch und schwermütig und ziehen den Betrachter gleich in ihren Bann.

Das Haus im Schluh schließlich lockt mit seiner Dauerausstellung „Heinrich Vogeler – Seine Kunst, seine Liebe, sein Leben“. Vor Ort kann man sich Zusammenhänge, so etwa zwischen Radierungen und ihren fotografischen Vorlagen erschließen. Nicht nur Vogelers künstlerische Entwicklung, auch sein Lebensweg werden aufgezeigt.

Den Worpsweder Kunstsommer kann man noch bis 5. November besuchen.

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