Wie stark der Kaufpreis sinkt, hängt auch vom Zustand der Immobilie ab. Vor allem alte Heizungen schrecken die Kunden oft ab. Foto: Schlie Wie stark der Kaufpreis sinkt, hängt auch vom Zustand der Immobilie ab. Vor allem alte Heizungen schrecken die Kunden oft ab. Foto: Schlie
Immobilien

Bei Häusern fallen die Preise

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Warum sich viele Leute trotzdem keine Immobilie leisten können oder wollen

Die Preise für Wohnimmobilien sind in Bremen in den letzten Monaten gesunken. „Wir haben fallende Preise von fünf bis zehn Prozent“, sagt Immobilienmakler Dirk Schneidewind.

Diesen Rückgang erklärt er sich mit dem hohen Sicherheitsbedürfnis der Deutschen: „Viele sind verunsichert aufgrund der neuen Heizungsgesetze“, erklärt er.

Das bestätigt auch Markus Meis, Abteilungsleiter für Immobilienvermittlung bei Haus & Grund. „Wir können auch einen Preisrückgang verzeichnen. Der ist aber auch abhängig von Lage und Ausstattung – vor allem im energetischen Bereich.“ Wenn ein Haus beispielsweise eine alte Heizung besitzt, würden die Menschen den Kauf aufgrund der Gesetzeslage noch einmal überdenken. Er rät Besitzern daher, regelmäßig in ihre Immobilie zu investieren.

Auch die Zinssituation spiele mit hinein. „Das Zinsniveau hat sich vervierfacht. Dadurch sind etwa 25 Prozent aller Kaufinteressenten weggebrochen“, so Schneidewind. Da sich viele Menschen trotz sinkender Preise deswegen trotzdem kein Eigentum leisten könnten, steige die Nachfrage nach Mietwohnungen. Meis ergänzt: „Der Wunsch nach Eigentum ist aufgrund des hohen Zinsniveaus für viele nicht mehr realisierbar.“

Potentielle Kunden  verunsichert

Viele Menschen hätten nicht genügend Eigenkapital und auch nicht mehr die Bereitschaft, so hohe Preise zu zahlen. „Die Verkäufer müssen sich darauf einstellen, dass sie nicht mehr die Preise von vor ein bis zwei Jahren erzielen“, weiß Meis.
Auch die Sparkasse Bremen kann den Trend feststellen, dass Preise für Immobilien in den letzten Monaten gesunken sind. „Ebenso sehen wir eine Verunsicherung potentieller Käuferinnen und Käufer im Hinblick auf energetische Standards“, sagt Sparkassen-Sprecherin Elke Heussler.

Ob ein Kauf derzeit sinnvoll sei, lasse sich pauschal nicht beantworten. „Das unterscheidet sich von Fall zu Fall und ist abhängig von Faktoren, wie beispielsweise dem jeweiligen Objekt, der finanziellen Situation, wie viel Eigenkapital vorhanden ist, ob bisher Miete bezahlt wird oder nicht, und vielem mehr“, erklärt Heussler.

Die Sparkasse Bremen rate ihren Kundinnen und Kunden deshalb immer zu einem individuellen Beratungsgespräch mit ihren Expertinnen und Experten.
Wie sich die Preise in der Zukunft entwickeln, kann auch Mais nicht genau sagen, vermutet aber, dass sie sich moderat anpassen. „Ich glaube nicht, dass noch ein großer Preisfall kommen wird. Jetzt ist die Situation leicht rezessiv, die Zahlen werden sich aber in Zukunft stabilisieren.“ Auch Schneidewind vermutet, dass das jetzige Niveau für zwei bis drei Jahre stagnieren werde.

Wer sich Eigentum kaufen möchte, rät Meis ein gutes Eigenkapital mitzubringen und auch etwas für unvorhergesehene Kosten über zu haben. „Man sollte jetzt nicht abwarten, dass die Preise noch weiter in den Keller gehen.“

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