Ulrike Schrage (rechts) ist die geschäftsführende Gesellschafterin von Metallspritz- und Schweißtechnik Schrage. Sie führte die Frauen-Gruppe durch ihr Unternehmen und berichtete von Herausforderungen und Erfolgen. Foto: Johannsen
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Frauen, die etwas bewegen

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Die Pro Arbeit koordiniert ein Unternehmerinnen-Netzwerk. Weitere Teilnehmerinnen sind willkommen.

Frauen haben es oft schwerer in der Berufswelt: Ungleiche Bezahlung, schwieriger Wiedereinstieg nach der Baby-Pause oder der Sprung an die Unternehmensspitze – es gibt auch im Jahr 2023 noch allerhand Hürden zu erklimmen, wenn Frau erfolgreich im Job sein will. Dieser Problematik ist sich die Pro Arbeit bewusst. Sie hat im vergangenen Jahr deshalb die Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft gegründet.

Regelmäßiges Zusammentreffen

Das Ziel ist die berufliche Entwicklung von Frauen zu unterstützen und die hierfür erforderlichen Netzwerke zu schaffen. Eines dieser Netzwerke entstand aus einem Unternehmerinnen-Kreis. Die Teilnehmerinnen kommen seitdem regelmäßig zusammen und besuchen ihre Firmen. Vergangenen Montag fand so eine Zusammenkunft bei der Firma Schrage in Osterholz-Scharmbeck statt.

Familienfreundliche Betriebe ausgezeichnet

„Frauen haben viele Vorteile, wenn sie sich vernetzen“, sagt Andrea Krückemeier von der Pro Arbeit. Sie würden oft andere Themen bewegen als Männer. Denn viele Frauen müssen ihren Job mit zahlreichen weiteren Tätigkeiten – oft in der Fürsorgearbeit, wie Pflege oder Kinderbetreuung – unter einen Hut bringen. Um besonders familienfreundliche Betriebe in den Mittelpunkt zu rücken, hat die Pro Arbeit eine Kooperation mit dem RKW Bremen gestartet. Nach einer Prüfung können Firmen sich offiziell als familienfreundlich auszeichnen lassen. In Osterholz-Scharmbeck gehört zu diesem Kreis bereits die Bäckerei Behrens, die Stadt Ritterhude und die Kreisstadtverwaltung befinden sich auf dem Weg dorthin.

Mangel an Azubis

Doch die Unternehmerinnen treibt nicht nur die Familienfreundlichkeit um. Bei dem Schrage-Besuch wurde deutlich, dass die Mitglieder mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben. „Ich würde gerne mehr Auszubildende einstellen“, sagt Ulrike Schrage. „Aber man kommt kaum an die jungen Leute ran.“ Eine Aussage, der sich auch die anderen Frauen nur anschließen können.

Vermittlung im Netzwerk

Überall fehle es an qualifizierten Mitarbeitern. Für Krückemeier eine Chance: „Ich habe durch unser Netzwerk direkten Zugriff auf die Firmen und kann zum Beispiel Frauen, die einen beruflichen Wiedereinstieg planen, vermitteln.“ Wer sich ebenfalls dem Unternehmerinnen-Netzwerk anschließen will, meldet sich bei Andrea Krückemeier unter 04791/9303618. Unter frauen-wirtschaft-ohz.de gibt es weitere Infos zum Programm.

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