Solch atmosphärischen Aufnahmen kann man vorerst nicht schießen. Die Hammenacht wurde abgesagt. Foto: Saskia Hansen
Hammenacht

Hammenacht fällt ins Wasser

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Absage aufgrund der aktuellen Witterung

Bis zum Donnerstagvormittag bestand große Zuversicht, dass die Probleme aufgrund der anhaltend ungünstigen Witterung beherrschbar sind. Nachdem sich aber immer neue Schwierigkeiten aufgetan hatten, wurde die Absage der für Samstag, 5. August, geplanten Veranstaltung auf und entlang der Hamme unausweichlich. Nachdem sich nach Rücksprache mit den Torfkahnbetreibern und dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor abzeichnete, dass sich selbst bei sofortigem Aussetzen des Dauerregens die Situation bis zum Veranstaltungsbeginn nicht entschärfen würde, musste TWU-Geschäftsführer Thorsten Milenz in Absprache mit den Torfkahnbetreibern schweren Herzens die Reißleine ziehen. Anlass dafür: der Dauerregen.

Dieser führte zu einer für Anfang August sehr ungewöhnlichen Hochwasserlage. Der Hafen an der Kreuzkuhle ist aktuell komplett überschwemmt, die Anleger sind entsprechend nicht nutzbar. Teilweise sind die Torfkähne nicht zu erreichen, weil sie quasi im Schiffschauer oder im Hafen festsitzen. Einige Alternativen mit entsprechenden nötigen Fahrplanänderungen wurden zusammen mit „Findorffs Erben“, die dort ihren Heimathafen haben, durchgespielt, aber letztlich verworfen. An einigen Brücken wie zum Beispiel bei Neu Helgoland und an der Teufelsmoorschleuse scheint die nötige Durchfahrtshöhe nicht gegeben oder sie wäre bis zuletzt fraglich. Nicht auszudenken, wenn sich die Fahrgäste auf diese Weise Kopfverletzungen zuzögen. Hinzu kommt das Risiko einer verminderten Manövrierfähigkeit beim Anlegen der Kähne aufgrund der starken Strömung. Unter Normalbedingungen ist die Hamme strömungsarm, nachdem aber aufgrund des starken Hochwassers alle Schleusen offenstehen müssen, herrscht ein starker Sog. Die Wassermengen sind das Ergebnis der Regenfälle der letzten gut sechs Wochen, deren Menge sich sonst auf sechs Monate verteilt.

Autos würden versinken

Nicht zuletzt ist das nicht zu haltende Verkehrskonzept ausschlaggebend. Zum Parken werden für die Veranstaltung angemietete Wiesenflächen genutzt, die trotz Vorbehandlung am Vortag nach den Regenfällen am Donnerstag schon wieder komplett unter Wasser standen. Sie wären nach Einschätzung des Flächenpächters unter keinen Umständen am Samstag nutzbar gewesen. Ein Verkehrschaos am Hammeweg in Worpswede und bei Melchers Hütte hätten wohl auch die von der Verkehrswacht eingeplanten Shuttlebusse nicht verhindern können. Bilder wie derzeit vom Festival in Wacken mag sich entlang der Hamme niemand ausmalen.

Viel Arbeit für Veranstaltungsteam

Auf Saskia Hansen vom Veranstaltungsteam wird in den nächsten Tagen einiges an Arbeit zukommen. Alle Beteiligten vom Gastrobereich über die Musiker bis zu ehrenamtlichen Helfern müssen kontaktiert werden. Alle Fahrkarteninhaber werden so schnell wie möglich direkt benachrichtigt und erhalten ihr Geld zurück. Zusammen mit den Torfkahnbetreibern von den Adolphsdorfer Torschiffern, den Osterholzer Torfschiffern, Torfkahnfahrten Wolfgang Wedelich und „Findorffs Erben“ die bis zur letzten Minute mit Hochdruck an möglichen Problemlösungen gearbeitet haben, blicken Saskia Hansen und Thorsten Milenz vom Orgateam zuversichtlich voraus: „Es tut uns sehr leid für alle, die mit uns auf dieses Highlight hingefiebert haben. Wir lassen uns nicht entmutigen und freuen uns auf die HammeNacht 2024!“

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