Die Konzert- und Theaterdirektion eröffnet am 16. September mit König Ödipus die neue Spielzeit im Theater „Kleines Haus“. In Sachen Sanierung herrscht dagegen Stillstand. Foto: Martina I. Meyer
Kultur

Dramatische Lage

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Politik vermisst Schnelligkeit bei der Sanierung des Theaters „Kleines Haus“

Die Konzert- und Theaterdirektion (KuT) erhält 48.000 Euro. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport Ende August einstimmig beschlossen. Bei dem Geld handelt es sich um vorhandene Rückstellungen.

Durch die Corona-Pandemie war das Theater „Kleines Haus“ lange Zeit geschlossen, wodurch viele der geplanten Veranstaltungen nicht durchgeführt oder nicht zu Ende geplant werden konnten. Ein Teil der Kosten lief jedoch während dieser Zeit unverändert weiter. Auch die Rückabwicklung oder Verschiebung der Veranstaltungen erzeugten Aufwand und Arbeit. Als wieder Veranstaltungen möglich wurden, war dies zunächst nur unter Auflagen und mit begrenzter Zuschauerzahl gestattet.

Schwere Zeiten liegen hinter dem Theaterbetrieb

Für die anteilige Veranstaltungsarbeit sowie die Betriebs- und Verwaltungskosten erhielt die KuT in den Jahren 2020 und 2021 von der Stadt Delmenhorst einen reduzierten Zuschuss. Im vergangenen Jahr beantragte die KuT über die InThega eine Förderung im Rahmen des Bundesförder­programms NEUSTART KULTUR – „Theater in Bewegung” und erhielt 62.000 Euro. Hierdurch konnte ein positives Ergebnis der Jahresabrechnung von 50.500 Euro erzielt werden.

In der Summe führten die Pandemie-Jahre sowie die weiterhin festzustellende Zurückhaltung der Besucher jedoch zu einer wirtschaftlichen Schieflage bei der KuT. Aufgrund dessen beantragte die Konzert- und Theaterdirektion einen Ausgleich in Form einer Unterstützung aus vorhandenen Haushaltsmitteln der vergan­genen Jahre. Laut der KuT entstand für 2020 und 2021 ein Fehlbetrag in Höhe von rund 70.000 Euro an Pro­vision.

Spielplan steht bis April 2024

Mit Blick auf den bereits bis April kommenden Jahres verplanten Spielbetrieb im Kleinen Haus erbat Markus Adam (SPD) in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport von Olaf Meyer-Helfers, Fachbereichsleiter des Gebäudemanagements der Stadt Delmenhorst, Informationen über den derzeitigen Stand in Sachen Sanierung des Theaters – vor allem mit Blick auf das marode Dach.

„Die Entwurfsplanung des beauftragen Architekturbüros soll im Herbst vorliegen und wird dann auch der Politik vorgestellt,“ versuchte Meyer-Helfers zu beruhigen. Laut überlegten daraufhin einige der anwesenden Politikerinnen und Politiker, ob allen Verantwortlichen die Dringlichkeit der Sanierung bewusst sei. „Es wird nichts verzögert. Aber die Planungen müssen Hand und Fuß haben. Sorgfalt geht vor Schnelligkeit“, betonte dazu Markus Pragal, Erster Stadtrat.

Für Antje Beilemann, Vorsitzende des Stadtsportbundes, sei die Lage bereits jetzt dramatisch. Sie erinnerte daran, dass der zuständige Fachausschuss in diesem Jahr nur noch zweimal zusammenkomme. Teile der Poltik überlegen deshalb, eine Sondersitzung zum Thema Theatersanierung zu beantragen.

Das Theater ist marode. Foto: Martina I. Meyer

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